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Deutschland - 30.11.2018

G20-Gipfel: Kaputtes Bauteil soll Schuld an Merkels Pannenflug sein

Merkel verpasst G20-Auftakt wegen Flugzeugpanne

Das Regierungsflugzeug „Konrad Adenauer“ mit Merkel und Vizekanzler Olaf Scholz an Bord musste am Donnerstag auf dem Flughafen Köln-Bonn landen.

Aufregung um die Bundeskanzlerin: Wegen eines technischen Schadens musste das Regierungsflugzeug "Konrad Adenauer" mit Merkel und Vizekanzler Olaf Scholz an Bord außerplanmäßig auf dem Flughafen Köln-Bonn landen. (Quelle: Reuters)


Auf dem Weg zum G20-Gipfel musste Kanzlerin Merkel ihren Flug wegen schwerwiegender technischer Probleme abbrechen. Nun scheint die Ursache gefunden.

Ursache für die Panne am Regierungsflugzeug von Bundeskanzlerin Angela Merkel war nach Angaben der Flugbereitschaft der Ausfall eines einzelnen Bauteils. Dabei handele es sich um eine elektronische Verteilerbox, sagte Oberst Guido Henrich, Kommandeur der Flugbereitschaft der Luftwaffe, am Freitag in Köln. „Das war ein klassischer Ausfall eines Bauteils, wie es heute jederzeit passieren kann.“ Inzwischen sei das Problem behoben.

„Das Bauteil ist gewechselt, die Maschine ist funktionstüchtig.“ Auf die Frage, welches Gefahrenpotenzial der Vorfall gehabt habe, antwortete Henrich: „Keins.“ Die defekte Verteilerbox steuere sowohl die Funkanlage als auch das System zum Ablassen des Kerosins. Das System zur Satellitenkommunikation hänge dagegen an einer anderen Verteilerbox.

Pilot hielt einen solchen Ausfall nicht für möglich

Nach einem schwerwiegenden technischen Defekt an ihrer Regierungsmaschine war Merkel am späten Donnerstagabend auf dem Weg zum G20-Gipfel nach Argentinien vermutlich nur dank des Könnens des Flugkapitäns unbeschadet in Köln gelandet. „Es war eine ernsthafte Störung“, sagte Merkel nach dem Zwischenfall in Bonn, wo sie wegen des Abbruchs der Reise nach Buenos Aires die Nacht verbrachte. Das Ersatzflugzeug der Flugbereitschaft der Luftwaffe habe am späten Donnerstagabend für den Weiterflug nach Buenos Aires nicht genutzt werden können, weil dafür keine weitere Besatzung verfügbar gewesen sei.

Der von Merkel als „erfahrenster Flugkapitän der Flugbereitschaft“ bezeichnete Pilot soll laut „Rheinischer Post“ von einem beispiellosen Ausfall des Kommunikationssystems gesprochen haben. So etwas sei nicht für möglich gehalten worden, hieß es demnach in Sicherheitskreisen. Merkel habe mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) über den Abbruch der Flugreise gesprochen.

Nach Angaben der „Rheinischen Post“ lässt die Bundesregierung auch  einen möglichen kriminellen Hintergrund des Zwischenfalls prüfen. Die außerplanmäßige Landung in Köln/Bonn werde kriminalistisch aufgearbeitet, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach werde nach einem solchen Vorfall in „alle Richtungen“ ermittelt. Hinweise auf Sabotage gebe es aber nicht.

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