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Deutschland - 09.02.2019

KSK-Soldaten sollen Waffendepots für „Tag X“ anlegen

KSK-Soldat im Gefechtsfahrzeug: Aktive und ehemalige Soldaten der Spezialeinheit sollen gemeinsam mit Polizisten den Umsturz planen. (Quelle: imago)

Die Hinweise auf eine rechtsextreme Schattenarmee werden dichter: Nun packt ein ehemaliger Soldat gegenüber dem SWR aus. Er spricht von Waffendepots und Mordplänen.

Laut einem ehemaligen Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) planen aktive und ehemalige Soldaten der Bundeswehr-Kommandoeinheit gemeinsam mit Polizisten aus Spezialeinheiten die Destabilisierung der Bundesrepublik. Gegenüber dem SWR packte der Insider anonym aus: Über den Ehemaligen-Verein „Uniter“ habe er in seiner aktiven Soldatenzeit angeworben werden sollen.

„Pakt der Wölfe“

Der angebliche Rädelsführer mit dem Decknamen „Hannibal“ habe den Verein als „Pakt der Wölfe“ bezeichnet – bei anschließenden Recherchen sei der umworbene Soldat selbst auf militärische Kommandostrukturen des Vereins gestoßen. Ein harter Kern von 80 bis 100 Mitgliedern bereite sich auf den „Tag X“ vor und lege Waffendepots an.

Dem SWR und dem Nachrichtenmagazin „Focus“ liegen laut eigenen Angaben außerdem Vernehmungsprotokolle von Zeugen vor: In den Chatgruppen, in denen sich Teile des Vereins organisierten, seien Pläne diskutiert worden, linke Politiker nach dem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung festzunehmen und zu töten. Dafür seien bereits Plätze festgelegt worden. Es gebe Ordner mit Namen, Adressen und Lichtbildern von Personen, die als Ziel bestimmt seien. Einer der Administratoren der Chat-Gruppen war „Hannibal“. Die „taz“ hatte vergangenes Jahr sein Netzwerk aufgedeckt. 

Der Verein „Uniter“ bestreitet seitdem, in Netzwerke von Rechtsextremisten eingebunden zu sein. Bei den Übungen des Vereins gehe es lediglich darum, medizinisch geschulte Einheiten zu trainieren, sagte ein Distriktleiter von „Uniter“. Laut Zeugenaussagen gegenüber dem SWR wurde allerdings mit Anscheinswaffen trainiert, was demnach illegal sei. „Hannibal“ lehnt Interviews ab. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) der Bundeswehr hat keine Kenntnis von rechtsextremen Netzwerken – „Hannibal“ nutzte der MAD als Quelle und Ansprechpartner.

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