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Kultur - 19.11.2018

Literaturnobelpreis beruft externe Juroren

Externe Berater sollen über die künftigen Literaturnobelpreisträger mit entscheiden und helfen, die Zukunft der krisengeschüttelten Schwedischen Akademie zu sichern.

Zwei Schriftsteller, zwei Literaturkritikerinnen und ein Übersetzer werden einem Komitee angehören, das fünf Mitglieder der Schwedischen Akademie komplettieren. Das Gremium soll über die Gewinner der Literaturnobelpreise 2019 und 2020 sowie des ausgesetzten Jahrgangs 2018 entscheiden, wie die Akademie am Montag (19. November) mitteilte.

Die diesjährige Verleihung des Literaturnobelpreises war abgesagt worden, nachdem vor einem Jahr 18 Frauen dem Franzosen Jean-Claude Arnault, Ehemann des damaligen Akademiemitglieds Katarina Frostenson, sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. Die Akademie bestätigte in der Folge „unakzeptables Verhalten in Form von unerwünschter Intimität“. Arnault wurde im Juni 2018 wegen Vergewaltigung verurteilt. Zudem soll das Paar einem eigenen Kulturverein Fördergelder zugeschanzt und die Namen von Nobelpreisträgern vorzeitig weitergegeben haben.

Im Zwielicht: Das ehemalige Akademie-Mitglied Katarina Frostenson und ihr Mann, Jean-Claude Arnault

Gespaltene Akademie

Innerhalb der Akademie war ein heftiger Streit über den Umgang mit den Anschuldigungen entbrannt, insgesamt acht Mitglieder mussten die Akademie seither verlassen oder legten ihre Arbeit von sich aus nieder.

Mit der Benennung der externen Berater entspricht die Akademie einer Forderung der Nobelstiftung. Dem Beraterkreis gehören die Schriftsteller Gun-Britt Sundström und Kristoffer Leandoer, die Literaturkritikerinnen Rebecka Kärde und Mikaela Blomqvist sowie der Kritiker und Übersetzer Henrik Petersen an. Der genaue Ablauf scheint hingegen noch nicht festzustehen: „Soweit ich weiß, gehen wir die Namen der Nominierten durch und diskutieren darüber. Aber ich weiß nicht genau, wie es laufen wird“, sagte Rebecka Kärde.

tla/rbr (dpa, ap)

 

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