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Kultur - 19.03.2019

Regisseur und Produzent Luc Besson feiert 60. Geburtstag

Seine Karriere weist große Erfolge, aber auch finanzielle Flops auf. Luc Besson gilt als mächtigster Mann des französischen Films. Er ist sowohl zu Hause als auch in Hollywood eine Größe. Doch er ist nicht unumstritten.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Autor, Produzent und Regisseur: Luc Besson

    Luc Besson hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten den Ruf eines Erfolgsgaranten des europäischen Kinobetriebs erarbeitet. Seine Filme sprengen die in Europa üblichen Budgets. Er ist auch für Dutzende Filme anderer Regisseure verantwortlich – als Produzent. Für viele seiner eigenen Arbeiten hat er zudem die Drehbücher geschrieben. Doch Besson musste auch einige Misserfolge verkraften.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Frühe Erfolge

    Nach einem düsteren Regie-Debüt, dem in Schwarz-Weiß gedrehten Science-Fiction-Film „Der letzte Kampf“ (1983), erregte Bessons zweites Werk „Subway“ 1985 große Aufmerksamkeit. „Subway“ war ein furios inszenierter Action-Film, der vor allem im Untergrund von Paris spielt, in U-Bahn-Schächten, auf Gleisen und Rolltreppen. Der Film war mit Christopher Lambert und Isabelle Adjani prominent besetzt.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Blick in den Abgrund: Im Rausch der Tiefe

    1988 ließ Luc Besson mit seinem Taucherdrama „Im Rausch der Tiefe“ die Herzen der Kinofans in ganz Europa höher schlagen. Die Geschichte zweier Taucher, die sich vor der Küste Griechenlands einen gefährlichen Wettkampf um neue Rekorde lieferten, faszinierte mit atemberaubenden Aufnahmen und einer mythisch aufgeladenen Story. „Im Rausch der Tiefe“ entwickelte sich schnell zum Kultfilm.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Der Actionspezialist Luc Besson

    Seine beiden folgenden Filme brachten eine weitere Facette der Fähigkeiten des Regisseurs zu Tage. Sowohl „Nikita“ (1990) als auch „Léon – Der Profi“ (1994/unser Bild) zeigten Besson als ausgewiesenen Könner actiongeladener Filmerzählungen mit rasant inszenierten Szenen und dramaturgischen Spannungsbögen. In „Léon“ agierte an der Seite der blutjungen Natalie Portman der Franzose Jean Reno.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Das fünfte Element

    Auch mit seinem nächsten Film, dem teuren Science-Fiction-Epos „Das fünfte Element“, bewies Besson nachdrücklich sein Gespür fürs Genre-Kino. Besson wusste mit großen Budgets umzugehen, mit Special-Effects – und auch mit Hollywood-Stars wie Bruce Willis. Doch obwohl Besson seine Filme inzwischen oft in Englisch drehte – produziert wurden seine Werke immer in der Heimat Frankreich.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Französische Geschichte

    Nach den Action- und Science-Fiction-Filmen wendete sich Besson 1999 mit „Johanna von Orléans“ einem Historienfilm zu. Besson erzählte die Geschichte der französischen Nationalheiligen Jeanne d’Arc mit rasanten Szenenwechseln, vielen Schnitten und kühnen Kameraperspektiven. In der Hauptrolle glänzte Bessons Lieblingsschauspielerin Milla Jovovich. Die beiden waren für kurze Zeit verheiratet.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Vielfältige Filmwelten

    Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends – Besson produzierte inzwischen immer mehr Filme für andere Regisseure – erwies sich für den Regisseur Luc Besson als künstlerisch weniger fruchtbar. Sowohl sein Film „Angel-A“ als auch die drei Teile von „Arthur und die Minimoys“ (unser Bild) beeindruckten weniger als das Frühwerk des Regisseurs. Doch als Produzent verdiente Besson weiter viel Geld.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Ausflug ins Polit-Genre: „The Lady“

    Eher ungewöhnlich fiel dann 2011 Bessons nächster Film aus. In „The Lady“ näherte sich der Filmemacher der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi aus Myanmar an. Das Projekt kam auf Initiative der Hauptdarstellerin Michelle Yeoh zustande. Die Schauspielerin aus Malaysia ist eine Bewunderin der Filme Bessons. „The Lady“ war einer der untypischsten Besson-Filme.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Erfolg mit „Lucy“

    Nach der 2013 mit US-Stars gedrehten Mafia-Komödie „Malavita – Die Familie“ inszenierte Besson vor fünf Jahren „Lucy“ mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle. Der Genremix mit Action und Science-Fiction-Elementen entpuppte sich an den Kinokassen als Sensationserfolg und spielte ein vielfaches seiner Kosten ein. Wieder drehte Besson auf Englisch, produzierte aber in Frankreich.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Blick in die Zukunft: Valerian

    Mit seinem 16. Spielfilm hat sich Luc Besson dann, was das Budget betraf, selbst übertroffen. Der Regisseur nahm für sein neues Projekt so viel Geld in die Hand, dass „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ zum teuersten europäischen Film aller Zeiten wurde. Rund 200 Millionen Euro soll „Valerian“ gekostet haben. Außerhalb seiner Heimat spielte der Film jedoch weit weniger ein als erhofft.

    Autorin/Autor: Jochen Kürten


  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Autor, Produzent und Regisseur: Luc Besson

    Luc Besson hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten den Ruf eines Erfolgsgaranten des europäischen Kinobetriebs erarbeitet. Seine Filme sprengen die in Europa üblichen Budgets. Er ist auch für Dutzende Filme anderer Regisseure verantwortlich – als Produzent. Für viele seiner eigenen Arbeiten hat er zudem die Drehbücher geschrieben. Doch Besson musste auch einige Misserfolge verkraften.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Frühe Erfolge

    Nach einem düsteren Regie-Debüt, dem in Schwarz-Weiß gedrehten Science-Fiction-Film „Der letzte Kampf“ (1983), erregte Bessons zweites Werk „Subway“ 1985 große Aufmerksamkeit. „Subway“ war ein furios inszenierter Action-Film, der vor allem im Untergrund von Paris spielt, in U-Bahn-Schächten, auf Gleisen und Rolltreppen. Der Film war mit Christopher Lambert und Isabelle Adjani prominent besetzt.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Blick in den Abgrund: Im Rausch der Tiefe

    1988 ließ Luc Besson mit seinem Taucherdrama „Im Rausch der Tiefe“ die Herzen der Kinofans in ganz Europa höher schlagen. Die Geschichte zweier Taucher, die sich vor der Küste Griechenlands einen gefährlichen Wettkampf um neue Rekorde lieferten, faszinierte mit atemberaubenden Aufnahmen und einer mythisch aufgeladenen Story. „Im Rausch der Tiefe“ entwickelte sich schnell zum Kultfilm.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Der Actionspezialist Luc Besson

    Seine beiden folgenden Filme brachten eine weitere Facette der Fähigkeiten des Regisseurs zu Tage. Sowohl „Nikita“ (1990) als auch „Léon – Der Profi“ (1994/unser Bild) zeigten Besson als ausgewiesenen Könner actiongeladener Filmerzählungen mit rasant inszenierten Szenen und dramaturgischen Spannungsbögen. In „Léon“ agierte an der Seite der blutjungen Natalie Portman der Franzose Jean Reno.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Das fünfte Element

    Auch mit seinem nächsten Film, dem teuren Science-Fiction-Epos „Das fünfte Element“, bewies Besson nachdrücklich sein Gespür fürs Genre-Kino. Besson wusste mit großen Budgets umzugehen, mit Special-Effects – und auch mit Hollywood-Stars wie Bruce Willis. Doch obwohl Besson seine Filme inzwischen oft in Englisch drehte – produziert wurden seine Werke immer in der Heimat Frankreich.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Französische Geschichte

    Nach den Action- und Science-Fiction-Filmen wendete sich Besson 1999 mit „Johanna von Orléans“ einem Historienfilm zu. Besson erzählte die Geschichte der französischen Nationalheiligen Jeanne d’Arc mit rasanten Szenenwechseln, vielen Schnitten und kühnen Kameraperspektiven. In der Hauptrolle glänzte Bessons Lieblingsschauspielerin Milla Jovovich. Die beiden waren für kurze Zeit verheiratet.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Vielfältige Filmwelten

    Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends – Besson produzierte inzwischen immer mehr Filme für andere Regisseure – erwies sich für den Regisseur Luc Besson als künstlerisch weniger fruchtbar. Sowohl sein Film „Angel-A“ als auch die drei Teile von „Arthur und die Minimoys“ (unser Bild) beeindruckten weniger als das Frühwerk des Regisseurs. Doch als Produzent verdiente Besson weiter viel Geld.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Ausflug ins Polit-Genre: „The Lady“

    Eher ungewöhnlich fiel dann 2011 Bessons nächster Film aus. In „The Lady“ näherte sich der Filmemacher der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi aus Myanmar an. Das Projekt kam auf Initiative der Hauptdarstellerin Michelle Yeoh zustande. Die Schauspielerin aus Malaysia ist eine Bewunderin der Filme Bessons. „The Lady“ war einer der untypischsten Besson-Filme.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Erfolg mit „Lucy“

    Nach der 2013 mit US-Stars gedrehten Mafia-Komödie „Malavita – Die Familie“ inszenierte Besson vor fünf Jahren „Lucy“ mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle. Der Genremix mit Action und Science-Fiction-Elementen entpuppte sich an den Kinokassen als Sensationserfolg und spielte ein vielfaches seiner Kosten ein. Wieder drehte Besson auf Englisch, produzierte aber in Frankreich.

  • Französischer Filmmogul: Luc Besson wird 60

    Blick in die Zukunft: Valerian

    Mit seinem 16. Spielfilm hat sich Luc Besson dann, was das Budget betraf, selbst übertroffen. Der Regisseur nahm für sein neues Projekt so viel Geld in die Hand, dass „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ zum teuersten europäischen Film aller Zeiten wurde. Rund 200 Millionen Euro soll „Valerian“ gekostet haben. Außerhalb seiner Heimat spielte der Film jedoch weit weniger ein als erhofft.

    Autorin/Autor: Jochen Kürten


Eine erfolgreiche Karriere liegt hinter ihm, doch zuletzt ging es bei Luc Besson (geb. am 18.3.1959) um etwas anderes als Kino: Mehrere Frauen warfen dem Regisseur und Produzenten 2018 sexuelle Übergriffe vor. Die Ermittlungen wurden im Februar dieses Jahres eingestellt, doch eine Schauspielerin will das Urteil anfechten. Die Vorwürfe gegen ihn hatte Besson stets bestritten.

Konkurrenz zu Hollywood: „Valérian“

Auch in Sachen Film gab es keine positiven Nachrichten. Sein neuester Film, das Science-Fiction-Opus „Valérian – Die Stadt der tausend Planeten“, der weltweit 2017 in die Kinos kam, spielte weit weniger ein als erhofft. Er gilt als teuerster französischer Film aller Zeiten. Die Story, die auf einem 50 Jahre alten Comic basiert, ist eine Art „Star Wars“-Version auf Französisch.

Junge Darsteller für ein junges Publikum: „Valérian“

Und obwohl viele Menschen den Film sehen wollten und das weltweite Einspielergebnis beachtlich war, geriet Bessons Kino-Imperium ins Wanken. Bei einem 200-Millionen-Budget muss solch ein Blockbuster viel Geld einspielen, um tatsächlich zu einem nachhaltig kommerziellen Erfolg zu werden. Besson war nicht nur Regisseur des Films, sondern auch Produzent. Hinter „Valérian“ steht seine eigene Produktionsfirma „EuropaCorp“.

Mit seinen Regiearbeiten feierte er auch künstlerische Erfolge

„EuropaCorp“ hatte der umtriebige Besson im Jahr 2000 gegründet und sich damit endgültig zum mächtigsten Mann der heimischen Filmindustrie aufgeschwungen. Zwar hatte Luc Besson in den 1980er Jahren als Regisseur begonnen und mit Erfolgen wie „Im Rausch der Tiefe“, „Léon – der Profi“ und „Das fünfte Element“ beachtliche Erfolge an den Kassen und auch bei der Kritik feiern können, doch endgültig in seinem Element schien der 1959 in Paris geborene Besson erst mit der Gründung einer eigenen Produktionsfirma zu sein.

Mit dem Film „Das fünfte Element“ schrieb Besson europäische Filmgeschichte

Ende der 1990er Jahre spülten die Einnahmen erfolgreicher Filme wie „Taxi“ und „Taken“, die dann jeweils in Serie gingen, Millionen in die Kassen von Bessons Firma. Der Franzose arbeitete von nun an zweigleisig. Seine Regiearbeiten erreichten nur noch selten die große künstlerische Kraft vergangener Tage. Immerhin konnte er mit „Lucy“ mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle auch in den USA einen großen Erfolg feiern. Doch Besson war zu diesem Zeitpunkt schon eher der Produzent populärer Massenware als künstlerisch ambitionierter Filmemacher: Das französische Kino auf (kommerzielle) Augenhöhe mit Hollywood zu hieven – das schien sein Ziel.

Hat er sich mit dem Film „Valérian“ übernommen?

Das ging auch eine Zeitlang gut. Ob er sich mit dem Großprojekt „Valérian“ nun aber möglicherweise verhoben hat, werden die kommenden Monate zeigen. Derzeit gilt seine Produktionsfirma „EuropaCorp“ als verschuldet und finanziell angeschlagen. Seit Monaten sucht sie nach Investoren. Auch in den USA. Die Anschuldigungen gegen ihn, er habe Frauen sexuell belästigt, kommen in dem Land, in dem der Fall Harvey Weinstein ein Beben in der Filmwelt auslöste, natürlich alles andere als gut an.

Man darf also gespannt sein, wie die Sache für Luc Besson, den Mann, der von Paris aus die Filmwelt erobern wollte, ausgeht. Seinen 60. Geburtstag wird er wohl nicht nur in reiner Champagner-Laune genießen.

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