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Kultur - 03.01.2019

Reise zur Architektur der Moderne

Häuser, Straßen, Fabriken – die Architektur der Moderne hat viele Gesichter. Im Bauhaus-Jahr 2019 können sich Architektur-Fans auf die „Grand Tour der Moderne“ begeben. Wir zeigen einige Bauten entlang dieser Reiseroute.

  • Der Moderne auf der Spur

    Funktionell und extravagant: Haus Schminke

    Das Wohnhaus für den Fabrikanten Fritz Schminke ist ein Musterbeispiel des Neuen Bauens. Die Bewegung, der auch das Bauhaus zuzuordnen ist, setzte auf einfache Formen und sachlich-schlichte Innenausstattung. Errichtet wurde Haus Schminke bis 1933 in Löbau, Sachsen vom Architekten Hans Scharoun. Man kann es besichtigen – und für 250 Euro die Nacht auch darin schlafen. Derzeit wird es saniert.

  • Der Moderne auf der Spur

    Alles aus einer Hand: Haus Schulenburg

    Ebenfalls als Wohnhaus konzipiert wurde Haus Schulenburg in Gera, Thüringen. Henry van de Velde, prominenter Vertreter der frühen Moderne, lieferte den Entwurf. Auch die Inneneinrichtung bis hin zum Geschirr sowie das Aussehen des Gartens entsprangen seiner Vorstellungskraft. Das Bauhausjahr 2019 wird hier mit drei Sonderausstellungen gewürdigt.

  • Der Moderne auf der Spur

    Alles andere als monoton: Hufeisensiedlung

    Ganze Wohnsiedlungen entwarf der Architekt Bruno Taut, ebenfalls Vertreter des Neuen Bauens. Nach dem Ersten Weltkrieg herrschten in Deutschland Armut und Wohnungsmangel. Die Siedlung in Berlin-Britz – in Hufeisenform gebaut – bot Platz für 2.000 Sozialwohnungen. Die Architektur ist sachlich und funktional, üppige Begrünung und markante Farben an den Fassaden verhindern jedoch Monotonie.

  • Der Moderne auf der Spur

    Moderne in Backstein: Böttcherstraße in Bremen

    Auch das ist modernes Bauen: In der Altstadt von Bremen kaufte ein reicher Kaffeehändler einen ganzen Straßenzug und ließ sechs der sieben Häuser um- oder neu bauen. Auf 100 Metern entstand so zwischen 1922 und 1931 moderne Architektur zwischen Backsteingotik, Expressionismus und Art Déco.

  • Der Moderne auf der Spur

    Industrie-Architektur: Hutfabrik Luckenwalde

    Produktionshallen für die Industrie: Ein Vorreiter des Neuen Bauens ist die ehemalige Hutfabrik in Luckenwalde, Brandenburg. Entworfen hat sie der Architekt Erich Mendelsohn, ein berühmter Vertreter des expressionistischen Bauens. Das Dach der Färberhalle ähnelt einem Hut und enthält eine für damalige Zeiten innovative Entlüftungsanlage.

  • Der Moderne auf der Spur

    Griff nach den Sternen: Einsteinturm

    Erich Mendelsohn gestaltete auch diesen Turm im expressionistischen Stil: Das Observatorium in Potsdam entstand zwischen 1920 und 1922. Nobelpreisträger Albert Einstein wollte hier seine Relativitätstheorie von Astronomen experimentell überprüfen lassen. Der berühmte Wissenschaftler fand den Turm „Organisch!“. An jedem ersten Samstag im Monat gibt es eine öffentliche Führung.

  • Der Moderne auf der Spur

    Schloss mit Stilmix: Grassi-Museum

    Das Grassi-Museum in Leipzig gilt als Gesamtkunstwerk der Moderne, in dem Neue Sachlichkeit, Art Déco, Schlossbautradition und Bauhaus zusammenspielen. Der Gebäudekomplex beherbergt gleich drei Leipziger Museen: das für Angewandte Kunst, für Völkerkunde und für Musikinstrumente.

  • Der Moderne auf der Spur

    Sachlich und monumental: Magdeburger Stadthalle

    Extra für die Deutsche Theaterausstellung 1927 wurde die Stadthalle in Magdeburg errichtet. Die Stadtväter wollten Magdeburg als Kultur- und Messestadt profilieren, der Bürgermeister wünschte einen „würdevollen Monumentalbau“. Elegant und doch funktional, mit neuartiger Mechanik, die den Theatersaal vielfältig bespielbar machte, entstand diese Mehrzweckhalle.

  • Der Moderne auf der Spur

    Schwungvoll: Teepott Warnemünde

    1968 wurde an der Seepromenade in Warnemünde dieser Rundbau errichtet: Architekt Ulrich Müther entwarf mehr als 70 dieser Schalenbauten, die zum Exportschlager der DDR wurden. Das Dach des Teepotts besteht aus drei Hyparschalen, also doppelt gekrümmten Flächen, die dem Gebäude hohe Standsicherheit verschaffen. Heute beherbergt es Restaurants und Souvenirgeschäfte.

  • Der Moderne auf der Spur

    Glaspalast: Leipziger Messe

    An die Glasarchitektur des 19. Jahrhunderts knüpft die Leipziger Messe an. Bis 1996 wurde das Messezentrum errichtet, von den Architekten Gerkan, Marg & Partner. Die Eingangshalle West ist die größte vollverglaste Halle in ganz Europa und soll einen Brückenschlag zur deutschen Wiedervereinigung symbolisieren.

    Autorin/Autor: Christina Deicke


  • Der Moderne auf der Spur

    Funktionell und extravagant: Haus Schminke

    Das Wohnhaus für den Fabrikanten Fritz Schminke ist ein Musterbeispiel des Neuen Bauens. Die Bewegung, der auch das Bauhaus zuzuordnen ist, setzte auf einfache Formen und sachlich-schlichte Innenausstattung. Errichtet wurde Haus Schminke bis 1933 in Löbau, Sachsen vom Architekten Hans Scharoun. Man kann es besichtigen – und für 250 Euro die Nacht auch darin schlafen. Derzeit wird es saniert.

  • Der Moderne auf der Spur

    Alles aus einer Hand: Haus Schulenburg

    Ebenfalls als Wohnhaus konzipiert wurde Haus Schulenburg in Gera, Thüringen. Henry van de Velde, prominenter Vertreter der frühen Moderne, lieferte den Entwurf. Auch die Inneneinrichtung bis hin zum Geschirr sowie das Aussehen des Gartens entsprangen seiner Vorstellungskraft. Das Bauhausjahr 2019 wird hier mit drei Sonderausstellungen gewürdigt.

  • Der Moderne auf der Spur

    Alles andere als monoton: Hufeisensiedlung

    Ganze Wohnsiedlungen entwarf der Architekt Bruno Taut, ebenfalls Vertreter des Neuen Bauens. Nach dem Ersten Weltkrieg herrschten in Deutschland Armut und Wohnungsmangel. Die Siedlung in Berlin-Britz – in Hufeisenform gebaut – bot Platz für 2.000 Sozialwohnungen. Die Architektur ist sachlich und funktional, üppige Begrünung und markante Farben an den Fassaden verhindern jedoch Monotonie.

  • Der Moderne auf der Spur

    Moderne in Backstein: Böttcherstraße in Bremen

    Auch das ist modernes Bauen: In der Altstadt von Bremen kaufte ein reicher Kaffeehändler einen ganzen Straßenzug und ließ sechs der sieben Häuser um- oder neu bauen. Auf 100 Metern entstand so zwischen 1922 und 1931 moderne Architektur zwischen Backsteingotik, Expressionismus und Art Déco.

  • Der Moderne auf der Spur

    Industrie-Architektur: Hutfabrik Luckenwalde

    Produktionshallen für die Industrie: Ein Vorreiter des Neuen Bauens ist die ehemalige Hutfabrik in Luckenwalde, Brandenburg. Entworfen hat sie der Architekt Erich Mendelsohn, ein berühmter Vertreter des expressionistischen Bauens. Das Dach der Färberhalle ähnelt einem Hut und enthält eine für damalige Zeiten innovative Entlüftungsanlage.

  • Der Moderne auf der Spur

    Griff nach den Sternen: Einsteinturm

    Erich Mendelsohn gestaltete auch diesen Turm im expressionistischen Stil: Das Observatorium in Potsdam entstand zwischen 1920 und 1922. Nobelpreisträger Albert Einstein wollte hier seine Relativitätstheorie von Astronomen experimentell überprüfen lassen. Der berühmte Wissenschaftler fand den Turm „Organisch!“. An jedem ersten Samstag im Monat gibt es eine öffentliche Führung.

  • Der Moderne auf der Spur

    Schloss mit Stilmix: Grassi-Museum

    Das Grassi-Museum in Leipzig gilt als Gesamtkunstwerk der Moderne, in dem Neue Sachlichkeit, Art Déco, Schlossbautradition und Bauhaus zusammenspielen. Der Gebäudekomplex beherbergt gleich drei Leipziger Museen: das für Angewandte Kunst, für Völkerkunde und für Musikinstrumente.

  • Der Moderne auf der Spur

    Sachlich und monumental: Magdeburger Stadthalle

    Extra für die Deutsche Theaterausstellung 1927 wurde die Stadthalle in Magdeburg errichtet. Die Stadtväter wollten Magdeburg als Kultur- und Messestadt profilieren, der Bürgermeister wünschte einen „würdevollen Monumentalbau“. Elegant und doch funktional, mit neuartiger Mechanik, die den Theatersaal vielfältig bespielbar machte, entstand diese Mehrzweckhalle.

  • Der Moderne auf der Spur

    Schwungvoll: Teepott Warnemünde

    1968 wurde an der Seepromenade in Warnemünde dieser Rundbau errichtet: Architekt Ulrich Müther entwarf mehr als 70 dieser Schalenbauten, die zum Exportschlager der DDR wurden. Das Dach des Teepotts besteht aus drei Hyparschalen, also doppelt gekrümmten Flächen, die dem Gebäude hohe Standsicherheit verschaffen. Heute beherbergt es Restaurants und Souvenirgeschäfte.

  • Der Moderne auf der Spur

    Glaspalast: Leipziger Messe

    An die Glasarchitektur des 19. Jahrhunderts knüpft die Leipziger Messe an. Bis 1996 wurde das Messezentrum errichtet, von den Architekten Gerkan, Marg & Partner. Die Eingangshalle West ist die größte vollverglaste Halle in ganz Europa und soll einen Brückenschlag zur deutschen Wiedervereinigung symbolisieren.

    Autorin/Autor: Christina Deicke


„Form follows Function“ – die Form folgt der Funktion. Das war das wichtigste Credo der Moderne. Die Architekturepoche entwickelte sich im beginnenden 20. Jahrhundert, nach dem Ersten Weltkrieg. Gebäude aus Stahl, Glas, Beton und Backstein, die sich durch schnörkellose Schlichtheit auszeichneten, waren ihr Markenzeichen. Gleichwohl ist die Moderne in ihrer Gesamtheit kaum zu fassen, so vielfältig und verschieden sind ihre Entwicklungen und Entwürfe. Expressionismus, Bauhaus, Neues Bauen, Neue Sachlichkeit, Funktionalismus, Minimalismus und andere Strömungen werden der Moderne zugeordnet. Fest steht, dass sie einen Wendepunkt in der Gestaltung darstellt, der Architekten bis heute beeinflusst und inspiriert.

2019 feiert Deutschland das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses, der weltberühmten Hochschule für Gestaltung. Zu diesem Anlass hat der Bauhaus Verbund die „Grand Tour der Moderne“ entwickelt. Die touristische Route, die sich quer durch Deutschland zieht, ermöglicht einen Streifzug durch 100 Jahre Architekturgeschichte zwischen 1900 und 2000. Auf der Webseite des Bauhaus Verbundes gibt es Tourenvorschläge  und Informationen zu den einzelnen Orten.

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