Home Politik Jordanien fordert offenbar Gebiete von Israel zurück
Politik - 22.10.2018

Jordanien fordert offenbar Gebiete von Israel zurück

Vier Tage bevor der Friedensvertrag mit Israel nach 25 Jahren ausläuft, kündigt Jordaniens König Abdullah II. laut Medienberichten an, zwei Gebiete zurückzufordern. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigt Verhandlungen an. 0

Jordaniens König Abdullah II. will offenbar Teile des 1994 geschlossenen jordanisch-israelischen Friedensvertrags auflösen. Konkret sollen zwei seit 1994 an Israel überlassene Gebiete zurück an Jordanien fallen, wie örtliche Medien berichten. Der bestehende Vertrag über die betreffenden Gebiete läuft am 25. Oktober aus.

König Abdullah teilte Israel laut Berichten am Sonntag mit, den Vertrag für die mehrere Hektar großen Gebiete Naharayim (arabisch: Al-Bakura) südlich des Sees Genezareth sowie Zofar (Al-Ghamr) südlich des Toten Meeres nicht weiter zu verlängern: „Sie sind jordanisches Land und werden jordanisch bleiben.“

In einem Nachtrag zu dem Abkommen war festgelegt worden, dass Israel die Gebiete nutzen kann. Die Vereinbarung galt für eine Dauer von 25 Jahren und sollte sich automatisch verlängern, wenn keine der beiden Parteien sie aufkündigt. Bakura liegt im Nordwesten Jordaniens in der Provinz Irdib, Ghumar in der südlichen Provinz Akaba.

Hintergrund des Entscheids ist demnach anhaltender innenpolitischer Druck, die Gebiete wieder unter volle jordanische Souveränität zu stellen. Am Freitag forderten Demonstranten in Amman, den gesamten Friedensvertrag aufzukündigen.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte laut israelischen Medienberichten an, mit Abdullah II. über eine weitere Verlängerung der Pacht zu verhandeln. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung der Friedensverträge Israels mit Ägypten und Jordanien als „Anker der regionalen Stabilität“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Jens Spahn reist in den Kosovo, um Pflegekräfte anzuwerben

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU): Im Kosovo und in Albanien sei die Pflegeausbildung b…