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Politik - 15.11.2018

Mehrheit will, dass Merkel die volle Amtszeit an der Macht bleibt

56 Prozent der Befragten wollen, dass Merkel die Regierung bis zur nächsten Bundestagswahl in drei Jahren führt.

  • Das ergibt der Deutschlandtrend im Auftrag von ARD-„Tagesthemen“ und WELT für November.
  • In der Sonntagsfrage verbessern sich die Grünen stark. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen sie auf 23 Prozent.

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Eine Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt bleibt. Das ergibt der Deutschlandtrend im Auftrag von ARD-„Tagesthemen“ und WELT für November.

Nach der repräsentativen Erhebung von Infratest Dimap wünschen sich 56 Prozent der Befragten, dass Merkel die Regierungsgeschäfte bis zur nächsten Bundestagswahl in drei Jahren führt; das sind sieben Punkte mehr als im Januar 2018, als die Kanzlerin im komplizierten Prozess der Regierungsbildung steckte. 41 Prozent (minus vier Punkte) finden aktuell, sie solle „vorzeitig Platz“ machen.

Dass Merkel die volle Amtszeit Regierungschefin bleibt, wünschen sich 77 Prozent der Anhänger von CDU/CSU und 62 Prozent der Grünen-Unterstützer. Selbst unter den Anhängern von SPD und Linkspartei ist jeweils eine Mehrheit – 51 beziehungsweise 59 Prozent – für eine Fortführung der Kanzlerschaft. Nur die Unterstützer von FDP und AfD wünschen sich mehrheitlich einen schnellen Wechsel an der Spitze der Bundesregierung: Hier sprechen sich 61 beziehungsweise 83 Prozent dafür aus, dass Merkel vorzeitig ihr Amt aufgibt.

Wer soll Merkel auf dem Posten der CDU-Vorsitzenden nachfolgen? Am ehesten nach Vorstellung der Deutschen Annegret Kramp-Karrenbauer: 43 Prozent aller Befragten sprechen sich für die Vertraute der Kanzlerin aus. Unter den Anhängern der CDU sind es 46 Prozent. Den ehemaligen Unionsfraktionschef Friedrich Merz wünschen sich 32 Prozent (ein Punkt weniger bei Unterstützern der Christdemokraten) als nächsten Parteichef. Ein Zehntel der Befragten favorisiert Gesundheitsminister Jens Spahn (zwei Punkte mehr bei den Anhängern der CDU).

Schlechte Nachrichten gibt es für Horst Seehofer: Mit 73 Prozent finden fast drei Viertel der Befragten, er solle neben dem CSU-Vorsitz auch das Amt des Bundesinnenministers abgeben. Nur ein Viertel findet, er solle es behalten. Das sagen mehrheitlich Unterstützer aller Parteien – bis auf die der AfD: Von ihnen finden 36 Prozent, Seehofer müsse als Innenminister zurücktreten.

„Ich werde das Amt des Parteivorsitzenden niederlegen“ Das Video konnte nicht abgespielt werden.
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CSU-Vorsitzender Horst Seehofer bestätigt seinen baldigen Rücktritt von der Parteispitze. Den genauen Zeitpunkt lässt er offen. Das Amt als Bundesinnenminister will er jedoch weiter ausüben.

In der Sonntagsfrage verbessern sich die Grünen stark. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, kämen sie auf 23 Prozent – das sind sechs Prozentpunkte mehr als im Oktober. Sie wären damit hinter der Union zweitstärkste Kraft. CDU und CSU landen unverändert bei 26 Prozent.

Alle anderen Bundestagsparteien büßen an Beliebtheit ein. Die FDP liegt aktuell bei acht Prozent (minus zwei Punkte), die Linke bei neun Prozent (minus ein Punkt). Die AfD kommt auf 14 Prozent (minus zwei Punkte) – gleichauf mit der SPD, die einen Punkt verliert. Das ist im zweiten Monat in Folge ein neuer Tiefstwert für die Partei: Im Oktober waren die Sozialdemokraten erstmals auf 15 Prozent abgestürzt.

Für den Deutschlandtrend hat Infratest Dimap am 12. und 13. November 1006 wahlberechtigte Bürger telefonisch befragt; an der Sonntagsfrage nahmen vom 12. bis 14. November 1506 Personen teil. Die Fehlertoleranz liegt zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.

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