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Politik - 20.10.2018

Selbstmordanschlag mit mindestens 13 Toten an Wahllokal in Kabul

Bei einem Selbstmordanschlag in Kabul während der Parlamentswahl sind mindestens 13 Menschen getötet worden.

  • Zuvor hatte es schon eine ganze Reihe von Angriffen auf Wahllokale geben. Die Taliban hatten mit Anschlägen gedroht.
  • Bereits der Wahlkampf war blutig verlaufen: Mindestens zehn Kandidaten waren getötet worden.

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Bei einem Selbstmordanschlag während der afghanischen Parlamentswahl sind am Samstag in Kabul mindestens 13 Menschen getötet worden. Das bestätigte der Sprecher des Innenministeriums, Nasrat Rahimi. Unter den Toten befänden sich mindestens acht Polizisten. Mindestens 60 Personen seien verletzt worden.

Der Sprecher der Polizei von Kabul, Kiam Basir Mudschahid, sagte, dass sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe eines Wahllokals im nördlichen Stadtteil Sar-i Kottal in die Luft gesprengt habe, nachdem er als Attentäter identifiziert worden sei. Er benutzte einen Sprengstoffgürtel.

Bisher bekannte sich keine Organisation zu dem Anschlag. Doch die islamistischen Taliban hatten zuvor alle Bürger zum Boykott der Abstimmung aufgefordert und mit Angriffen gedroht. Am Samstag hatten bereits mehrere Explosionen rund um Wahllokale die Stadt erschüttert. Dabei wurden mindestens drei Menschen getötet und 67 Menschen verletzt. Die meisten Opfer gab es in der Hauptstadt Kabul.

Afghanistan wählt mit mehr als drei Jahren Verspätung ein neues Parlament. Bereits der Wahlkampf war blutig verlaufen: Mindestens zehn Kandidaten waren getötet worden.

Technische Pannen bei der Wahl

Wegen der angespannten Sicherheitslage waren im Vorfeld mehr als 2000 Wahllokale geschlossen worden. Rund 70.000 Sicherheitskräfte waren am Wahltag im Einsatz.

Darüber hinaus überschatteten auch technische Pannen die Parlamentswahl. Zahlreiche Wahllokale blieben auch deshalb geschlossen, wie afghanische Medien berichteten. Vielerorts gab es Probleme mit biometrischen Erfassungsgeräten, die Wahlbetrug vorbeugen sollten.

Der Chef der Wahlkommission, Abdul Badi Saiad, erklärte, manche Wahllokale würden nun auch am Sonntag öffnen, obwohl die Abstimmung ursprünglich nur für einen Tag angesetzt war. Afghanistans Präsident Aschraf Ghani appellierte an die Bevölkerung, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Unabhängige Wahlbeschwerdekommission des Landes äußerte sich besorgt über die mangelnde Aufsicht über den Prozess, technische Fehler und die ungenügende Sicherheit der Wähler.

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