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Sport - 22.05.2019

Alba Berlin lässt die Ulmer verstummen

Alba Berlin gewinnt auch Spiel zwei gegen Ulm. Bei den Schwaben verausgabt sich vor allem der Trainer.

Martin Hermannsson (r.) machte ein starkes Spiel in Ulm.

Am Ende war es fast still geworden in der Ulmer Arena. Rund 6200 Menschen waren verstummt. Ein paar wenige aber brüllten unaufhörlich „Alba, Alba“ und blickten von ihren Rängen auf das Spielfeld, wo die Spieler des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin die Fans und ein bisschen wohl auch sich selbst beklatschten. Denn sie hatten auch das zweite Spiel in der Play-off-Serie gegen Ulm gewonnen. 98:83 (23:19, 24:24, 22:20, 29:20) lautete das Ergebnis aus Sicht der Berliner. Mit einem weiteren Sieg am Sonntag in der Arena am Ostbahnhof (15 Uhr) würde Alba ins Halbfinale einziehen.

Die Zuschauer machten den erwarteten Lärm, aber die Spieler von Alba schienen davon wenig beeindruckt. Sie legten furios los, führten schnell mit 5:0 Punkten, ehe die Schwaben langsam ins Spiel fanden. Die Ulmer waren geschwächt in das Duell gegangen. Till Pape und Patrick Miller fielen aus, Dwayne Evans ging erkältet ins Spiel. Und das merkte man ihm an. In der Defensive, ohnehin der Problembereich im Spiel der Ulmer, ließ auch er den Berlinern viel Platz. Nach einer 10:0-Serie führte Alba schon mit 23:13, ehe Ulm zwölf Punkte in Folge erzielte.

Zu Beginn des zweiten Viertels deutete sich an, dass es ein spannenderes Spiel als am vergangenen Samstag in Berlin werden könnte. Im ersten Play-off-Duell im Modus Best of five waren die Ulmer mit 78:107 in Berlin überrannt worden. Am Dienstag sollte das – zunächst – nicht passieren. Das lag im zweiten Viertel auch an dem ehemaligen Alba-Spieler Ismet Akpinar, der ein paar hübsche Dreier verwertete. Zwischendurch führten die Süddeutschen sogar. Aber gerade in dieser Phase machten sie gravierende Fehler. Beim Stand von 34:30 vergab Akpinar einen einfachen Gegenstoß, wenige Sekunden später ließ er sich den Ball abluchsen. Alba machte fünf Punkte in Folge und Ulms Trainer Thorsten Leibenath brüllte sich an der Seitenlinie warm.

Die Köpfe der Ulmer hängen bedenklich

Ganz anders Albas Coach Aito Garcia Reneses. Als Center Landry Nnoko sich mal wieder einen Rebound schnappte und blitzschnell auf den durchstartenden Rokas Giedraitis passte, stand der Spanier schon mit erhobenen Fäusten am Spielfeldrand. Kurz darauf hing Giedraitis nach erfolgreichem Dunking lächelnd am Korb.

Spätestens als der Ulmer Spielmacher Per Günther Anfang des dritten Viertels verletzt vom Feld musste, war Alba am Drücker. Das merkte auch Leibenath, und der Trainer war frustriert. Er schimpfte und polterte und so kassierte sein Team wegen seiner Ausbrüche noch ein Technisches Foul. Kurz darauf nahm Leibenath eine Auszeit. „Spielt härter“, schrie er sein Team an und schlug mit der Faust auf eine Werbebande.

Nur wurde man das Gefühl nicht los, dass der Trainer allein mehr Emotionen und Energien aufbringen konnte als alle seine Spieler zusammen. Trotz der lautstarken Unterstützung der Zuschauer ergaben sich die Ulmer ihrem Schicksal, beziehungsweise vielmehr: Sie hielten nicht mehr richtig dagegen. Die Berliner zogen immer weiter davon. Als Joshiko Saibou Alba im Schlussviertel mit einem erfolgreichen Dreier 81:68 in Führung brachte, hingen die Köpfe der Ulmer Spieler bedenklich. Hier ging nichts mehr, die letzten zehn Minuten brachten keine Wendung. Im Gegenteil, sie brachen weiter ein und sahen zu, wie Hermannsson (23 Punkte) und Co. locker zu Korberfolgen kamen. (Tsp)

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