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Sport - 11.03.2019

Chemnitzer FC stellt Strafanzeige gegen Unbekannt

Dem Klub zufolge drohten im Stadion massive Ausschreitungen. Nach der heftigen Kritik an dem Gedenken beschäftigt sich auch der Fußballverband mit dem Fall.

Vor dem Spiel gegen Altglienicke gedachte die Chemnitzer Fankurve Thomas Haller mit einer Pyro-Show und einem Transparent.

Der Chemnitzer FC hat nach der umstrittenen Trauerbekundung für einen toten ehemaligen rechtsextremen Fan Strafanzeige gestellt. Das teilte der Fußball-Regionalligist am Montag mit. Die Anzeige richtet sich „gegen Unbekannt wegen aller in Betracht kommenden Delikte“. Der Verein sicherte den Ermittlungsbehörden vollständige Unterstützung zu.

Vor der Partie am Samstag gegen die VSG Altglienicke (4:4) hatte es eine Trauerbekundung für den gestorbenen Thomas Haller gegeben. Dabei wurde auf der Video-Leinwand dessen Porträt eingeblendet, zudem wurde eine Art Schweigeminute abgehalten, ein schwarzes Kreuz und ein Transparent waren ausgerollt worden, wie TV-Bilder zeigen. Zudem hatten schwarz gekleideten Fans in der Südkurve eine Pyro-Show in Rot und Weiß gezündet.

„Nach Aussagen der zuständigen Mitarbeiter drohten massive Ausschreitungen“, betonte nun Klaus Siemon, der Insolvenzverwalter des Chemnitzer FC. „Dieser Umstand begründet zumindest den Anfangsverdacht für eine schwerwiegende Nötigung, der von den zuständigen Ermittlungsbehörden aufzuklären ist. In der Sache ist damit ein schwerer Landfriedensbruch gemäß Paragraph 125 StGB angedroht worden, was für die Verantwortlichen des CFC nicht hinnehmbar ist“, erklärte Simon.

Am Tag nach den Vorkommnissen hatte der Kaufmännische Geschäftsführer Thomas Uhlig mit sofortiger Wirkung alle Ämter niedergelegt. Er habe in seiner Funktion die Verantwortung für die Spieltage des CFC und dessen Begleiterscheinungen, hatte er in einer Mitteilung gesagt.

Mittlerweile beschäftigt sich auch der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) mit den Vorkommnissen und leitete Maßnahmen ein. Das bestätigte der NOFV am Montag. Der Verband trete für einen sauberen, fairen und frei von jeglichen Meinungsäußerungen stattfindenden Spielbetrieb ein, betonte Geschäftsführer Holger Fuchs. (dpa)

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