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Sport - 09.12.2018

Das Team von Alba, Lisa Unruh, drei Profis der Eisbären und Stelian Moculescu

Am Samstagabend wurden Berlins Sportler des Jahres 2018 geehrt. Zum ersten Mal wurden bei den Männern drei Sieger ausgezeichnet.

Die Berliner spielten mit Energie und jugendlicher Frische – und das angeleitet von einem 71 Jahre alten Trainer.

SPORTLERIN DES JAHRES: LISA UNRUH

Lisa Unruh ist die Ruhe in Person. Muss sie auch sein. Schließlich übt sie eine Präzisionssportart aus, bei der es gilt, mit Pfeil und Bogen ein Ziel zu treffen, das 70 Meter entfernt ist. Dass sie das kann, hat die in Berlin geborene Bogenschützin des BSC BB-Berlin 2016 eindrucksvoll in Rio de Janeiro bewiesen. Mit ihrer Silbermedaille gewann sie die erste olympische Einzelmedaille für deutsche Bogenschützen überhaupt. Dafür wurde sie im November 2016 von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt. Der Erfolg blieb ihr treu: Bei den World Games 2017 in Breslau gewann die Polizeiobermeisterin die Goldmedaille im Feldbogenschießen. Dass die 30-Jährige beide Disziplinen – das olympische Bogenschießen mit dem Recurve-Bogen und das Feldbogenschießen – beherrscht, macht Unruh zu einer außergewöhnlichen Schützin. Nur wenige Athleten können beides. Seit 2006 holte sie bei Meisterschaften dreimal Gold im Einzel und einmal mit der Mannschaft. Auch wegen ihres Erfolges bei der diesjährigen WM – dreimal Gold im Feldbogen-Einzel, in der Mannschaft und im Recurve-Team in der Halle – ist sie nun zur Sportlerin des Jahres gewählt worden.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Siegerehrung.

SPORTLER DES JAHRES: MARCEL NOEBELS, FRANK HÖRDLER UND JONAS MÜLLER

Die drei Eishockey-Profis von den Eisbären Berlin haben bei den Winterspielen in Südkorea sensationell Silber mit dem deutschen Nationalteam gewonnen. Hier geht es zum Siegerinterview mit Jonas Müller.

Bei der diesjährigen WM holte Lisa Unruh fünf Medaillen.

TRAINER DES JAHRES: STELIAN MOCULESCU

Es war eine verrückte Geschichte im Februar 2018. Kaweh Niroomand, Manager des Berliner Bundesligisten BR Volleys, war auf der Suche nach einem neuen Trainer. Dann zückte er sein Handy und rief bei dem Mann an, dem er jahrelang wegen Streitereien nicht einmal die Hand geben wollte: Stelian Moculescu. Dieser war als Trainer des VfB Friedrichshafen erbitterter Gegner der Volleys. Doch die hemdsärmelige Art des mittlerweile 68-Jährigen kam gut an. Der Mentor alter Schule gab der Mannschaft die nötige Struktur – um am Ende den großen Widersacher Friedrichshafen im Play-off-Finale zu besiegen. Moculescu hat in wenigen Wochen aus einem etwas konfusen Haufen eine Meistermannschaft gebaut.

Stelian Moculescu gab den Volleys die nötige Struktur

MANNSCHAFT DES JAHRES: ALBA BERLIN

Sicher geht es im Sport immer auch ums Gewinnen und ums Verlieren. Aber es geht noch um mehr. Um Begeisterung, Spaß und Leidenschaft – und darum, ein gutes Vorbild zu sein. Alba Berlin hat in der vergangenen Spielzeit keinen Titel geholt. Im Eurocup schieden die Berliner in der Zwischenrunde aus, im nationalen Pokal sowie in der Meisterschaft scheiterten sie jeweils knapp in den Finalspielen an Bayern München. Doch abseits von den Titeln erfüllte die Mannschaft von Trainer Aito Garcia Reneses all die oben genannten Aspekte. Die Berliner spielten mit Energie und jugendlicher Frische – und das angeleitet von einem 71-Jährigen. Der Spanier Reneses, von allen nur Aito genannt, ist ein Genie des europäischen Basketballs. Er passt auch deshalb so gut zu Alba, weil er seine trainerische Tätigkeit vor allem darin sieht, junge Spieler zu fördern – und die Jugendarbeit bei Alba ist in Deutschland beispiellos. Mit Talenten wie Tim Schneider oder Stefan Peno hielten die Berliner mit den Besten mit. Auch wenn am Ende nichts Zählbares heraussprang – Alba hat die Auszeichnung redlich verdient.

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