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Sport - 09.12.2018

Die Eisbären Berlin erfüllen keine Wünsche

Im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg bestätigen die Berliner Eishockeyspieler, dass ihnen in dieser Saison die Konstanz fehlt.

Ausgeguckt. Der Wolfsburger Cole Cassels schiebt den Puck an Eisbären-Torwart Kevin Poulin vorbei.

Mit den Eisbären Berlin verhält es sich in dieser Saison so ein bisschen wie mit Weihnachten: Man wünscht sich etwas, weiß aber nicht, ob der Wunsch dann auch in Erfüllung geht. Vor dem Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg am Sonntagnachmittag hätte der Großteil der 13 418 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof wohl einen klaren Heimsieg der Berliner erwartet.

Doch daraus wurde nichts – im Gegenteil. Die Eisbären verloren nach einer vor allem in den zweiten 30 Minuten uninspirierten Leistung 1:4 (0:0, 1:2, 0:2) und kassierten damit die zweite Heimniederlage in Serie. „Du darfst nicht auf die Tabelle schauen, die Spiele werden auf dem Eis entschieden. Wir hatten unsere Chancen, aber die müssen wir eben auch nutzen“, sagte Trainer Clement Jodoin.

Noch vor einer Woche hatte seine Mannschaft bei Tabellenführer Mannheim richtig stark gespielt und 3:2 gewonnen. Doch die Konstanz ist so ein bisschen das Problem der Eisbären in der ersten Hälfte der Spielzeit 2018/19. Die Partie gegen die Grizzlys war das 26. von insgesamt 52 Hauptrundenspielen – bisher ist es den Berlinern noch nicht einmal gelungen, drei Dreier in Folge zu landen. Auf gute Auftritte wie bei den Adlern folgen zuverlässig rätselhafte wie der am Freitag in Iserlohn (2:3). Spielt die Mannschaft nicht am Limit und kassiert dazu viele Strafen, reicht es in dieser Saison selten, einen Gegner über 60 Minuten zu dominieren. „Natürlich müssen wir in der zweiten Saisonhälfte konstanter spielen, aber die Liga ist so ausgeglichen, dass du manchmal auch einfach auf einem an dem Tag stärkeren Gegner triffst“, sagte Jodoin.

Zumindest stehen die Eisbären vergleichsweise passabel da – zumindest was die erreichten Punkte angeht. Ganz anders verhält es sich mit den Wolfsburgern. Die haben es noch gar nicht geschafft, wenigstens zweimal in Folge zu gewinnen. Zuletzt gab es vor dem Sonntag in sieben Spielen sechs Niederlagen, Tabellenplatz 13 ist da nur logisch. Nicht einmal ein zwischenzeitlicher Trainerwechsel hat die Lage verbessern können, auch weil die Grizzlys permanent von Verletzungen geplagt werden.

Die Eisbären brachten nach ihrer Führung nicht mehr viel zustande

Zunächst standen die Gäste in Berlin auch gleich gehörig unter Druck. Die Eisbären begannen sehr schwungvoll, das 1:0 schien nur eine Frage der Zeit. Doch die Wolfsburger überstanden die Anfangsphase, auch weil die Eisbären es versäumten, offensichtliche Schwächen des Gegners in der Abwehr konsequenter auszunutzen. So beruhigte sich das Spiel beizeiten, die Fans in der Arena konzentrierten sich zwischenzeitlich darauf, ihre Sympathien für den bedrohten Fanbogen lautstark zu äußern. Auf dem Eis tat sich nicht mehr viel im ersten Drittel.

Der zweite Abschnitt wurde munterer. Jonas Müller, am Samstagabend zusammen mit Marcel Noebels und Frank Hördler noch als Berliner Sportler des Jahres ausgezeichnet, brachte die Eisbären mit einem satten Distanzschuss in Führung. Das hätte eigentlich Sicherheit geben müssen, doch praktisch aus dem Nichts glich Wolfsburg durch Wade Bergman aus. Und es kam noch schlimmer für die Berliner: Cole Cassels traf per Penaltyschuss zum 2:1 für die Grizzlys.

Auch im letzten Drittel wurde es nicht besser. Nickolas Latta und Jason Jaspers erhöhten die Gästeführung auf 4:1 – das Spiel war damit entschieden. Zumal das große Aufbäumen der Eisbären danach ausblieb. Jonas Müller wirkte anschließend ziemlich ratlos und konnte sich auch nicht erklären, woran es denn nun gelegen hatte. „Vielleicht waren wir einfach zu frustriert, weil wir am Anfang so viele Chancen vergeben haben“, sagte er. Wie die Berliner mehr Konstanz in die eigenen Leistungen in dieser Saison bringen können, darauf wusste er allerdings auch keine Antwort.

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