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Sport - 18.03.2019

Einfach nicht clever genug

Wie gewonnen, so zerronnen: Die Eisbären verlieren das dritte Play-off-Viertelfinale 1:4 bei RB München und liegen in der Serie damit wieder zurück.

James Sheppard macht sich lang gegen Justin Shugg. Das reicht in dieser Szene, aber über das gesamte Spiel war München besser.

In 43 Stunden kann im Eishockey viel passieren. Am Freitagabend noch waren die Eisbären in eigener Halle über den Meister aus München hinweggefegt. Nur zwei Tage später hatten sie beim 1:4 (0:1, 1:2, 0:1) so gut wie keine Chance. In der Viertelfinalserie nach dem Modus „Best-of-seven“ steht es nach drei Duellen damit 2:1 für die Bayern. Am kommenden Freitag folgt Spiel vier, dann wieder in Berlin.

Vor 5810 Zuschauern stellte das Team von Don Jackson am Sonntagnachmittag erstmals unter Beweis stellte, warum es als Favorit in die Serie gegangen war. Von Beginn an setzten sie den Gegner mit viel Tempo unter Druck, dazu stimmte auch die körperliche Komponente. Die Eisbären trafen diesbezüglich auf deutlich mehr Widerstand als in Berlin, hatten in den Zweikämpfen oftmals große Mühe und kassierten auch deswegen immer wieder Strafzeiten.

Dazu gelang den Münchnern auch das wichtige 1:0-Führungstor durch Keith Aulie, etwas mehr als fünf Minuten waren da erst vorbei. Anschließend überstanden die Berliner drei gegnerische Powerplays schadlos und hatten sich in das Spiel hineingekämpft. Tatsächlich ging es zwischen den Teams immer wieder zur Sache, kaum ein Zweikampf an der Bande ging ohne kleinere Scharmützel zu Ende. Das nutzte aber eher den Gastgebern, die ihrem Gegner keinen Rhythmus gönnten. Ganze zwei Schüsse musste RB-Torwart Danny aus den Birken in den ersten 20 Minuten abwehren.

Trotzdem stand es nur 0:1 aus Sicht der Berliner. Doch kurz nach Wiederbeginn, als sie in eigener Überzahl eigentlich am Ausgleich arbeiten wollten, liefen sie in einen Konter. Yasin Ehliz vollendete den zum 2:0. Der Treffer zeigte Wirkung und München traf schließlich ein paar Minuten später durch Patrick Hager auch in Überzahl. 3:0 nach einer halbe Stunden – das roch nach Vorentscheidung.

Am Freitag wollen die Eisbären in Berlin wieder zurückschlagen

Doch die Eisbären gaben sich so schnell nicht geschlagen. Ihr nächstes Powerplay verwerteten sie zum 1:3 durch Sean Backman. Der schön herausgespielte Treffer brachte spürbaren Auftrieb, jetzt hätte das Spiel kippen können. Und die Chance war da, als Jonas Müller allein auf das Münchner Tor zulief. Die Konterchance unterbanden die Hausherren mit einem Foul, das zur Verwunderung vieler nicht mit einem Penaltyschuss geahndet wurde. Ein mögliches 2:3 in dieser Phase hätte zumindest mal ein bisschen Zittern bei RB ausgelöst.

So führten die Münchner weiter mit zwei Toren und weil es die Eisbären an diesem Sonntag einfach nicht verstanden, der Strafbank fernzubleiben, konnten sie im Schlussabschnitt nicht den gewünschten Druck aufbauen. So war es für den Meister nicht so schwer aus einer jetzt massierteren Defensive heraus den Vorsprung zu verteidigen. Und dann gelang ihnen durch Frank Mauer auch noch der gleichermaßen schöne wie alles entscheidende Treffer zum 4:1.

Danach arbeiteten sich beide Teams noch ein bisschen aneinander ab und tauschten Argumente für die kommenden Begegnungen aus. Die Strafbänke blieben so immer schön angewärmt. „München hat heute ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wir können besser spielen, haben heute wieder zu viele Strafen genommen. Wir waren einfach nicht schlau genug in gewissen Phasen“, monierte Eisbären-Kapitän André Rankel nach dem Spiel im Interview bei Magentasport.

Die Berliner haben nun ein paar Tage Pause bis zum erneuten Aufeinandertreffen. Dass die Serie in eigener Halle wieder in ihre Richtung kippt, ist so unwahrscheinlich nicht. Im<TH>Eishockey kann schließlich viel passieren, auch wenn diesmal ein paar mehr Stunden zwischen den Spielen liegen. (Tsp)

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