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Sport - 15.02.2019

Für den 1. FC Union gilt: Jetzt oder nie

Die Berliner haben in der Fremde erst einmal gewonnen. Beim Tabellenletzten in Duisburg soll sich das ändern – doch Trainer Urs Fischer warnt.

Stabilisator. Manuel Schmiedebach (r.) drängt in Unions Startelf.

Urs Fischer, der Trainer des 1. FC Union, hat die Erwartungen voll erfüllt. Wenn der Tabellendritte am Samstag (13 Uhr, live bei Sky) beim Letzten der Zweiten Liga – dem MSV Duisburg – gastiert, soll bloß kein Köpenicker Fußballprofi auf die Idee kommen, ihr Übungsleiter habe sie nicht ausreichend mit den branchenüblichen Warnhinweisen versorgt. Es brauche, so Fischer, mindestens eine Leistung wie in den Spielen beim FC St. Pauli (2:3) oder gegen den SV Sandhausen (2:0), um gegen die Duisburger bestehen zu können. Von der ersten Sekunde an müsse man bereit sein, findet Fischer. Obwohl ja kein Topspiel ansteht – sondern eher das Gegenteil.

Ein Blick auf die Zahlen genügt, um festzustellen, dass die im Aufstiegskampf befindlichen Unioner bei den schwer im Abstiegskampf steckenden Duisburgern klar favorisiert sind. In 21 Spielen hat der MSV erst 16 Punkte gesammelt und lediglich 20 Tore geschafft. Kein Team zielte bisher so ungenau. Ein Abwehrbollwerk hat der MSV aber auch nicht, 38 Gegentore sind der zweitschlechteste Ligawert. Und die Bilanz in der heimischen Arena? Nun ja. Acht Niederlagen aus zehn Spielen legen nahe, dass sich fast ausschließlich die jeweiligen Gäste im Revier der Zebras wohlfühlen. Nirgendwo fährt die Zweitligakonkurrenz lieber hin als in die Stadt an Rhein und Ruhr. Die Mission Unions kann daher nur eine sein: Auswärtssieg.

Der MSV stellt die schlechteste Heimmannschaft

Urs Fischer aber gibt den Mahner, als Verantwortlicher bleibt ihm wahrscheinlich gar keine andere Wahl. Also sagt er: „Wir sind ja auch nicht die beste Auswärtsmannschaft.“ Tatsächlich haben die Unioner in der Fremde weniger oft gewonnen (einmal) als der MSV zuhause (zweimal). So gesehen dient die normale Tabelle – die Berliner weisen in dieser 21 Punkte mehr aus als die Duisburger – nur bedingt als Gradmesser. Zumal schon das Hinspiel, zu dem der MSV dereinst mit vier Niederlagen im Gepäck angereist war, ebenfalls anders als erwartet endete, 2:2 nämlich. „Ich habe das Spiel schon auch noch im Kopf, als wir hier 1:0 geführt haben und dann auf einmal 1:2 zurücklagen“, sagt der Mahner Fischer.

Er fügt dann noch diesen Satz an, den er schon oft vorgetragen hat und der sich vermutlich an vielen Zweitligastandorten im Trainersatzbaukasten findet: „Wir werden die ganz sicher nicht unterschätzen.“ Weil ja auch der hinkende Zebraklub Duisburg „schnelle Spieler hat, Spieler mit direktem Zug zum Tor“ (Fischer), etwa Cauly Oliveira Souza oder Kevin Wolze (je vier Tore, zwei Vorlagen). Andererseits: Wo, wenn nicht beim Schlusslicht, will der 1. FC Union endlich den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison feiern?

Ganz so ungünstig ist die Gelegenheit jedenfalls nicht. „Wir müssen schnellstmöglich Zugang zum Spiel finden“, fordert Fischer daher. Dabei dürfte er vermutlich wieder auf den zuletzt gesperrten Manuel Schmiedebach im defensiven Mittelfeld setzen. Neuzugang Nicolai Rapp, der gegen Sandhausen 70 Minuten lang ein durchschnittliches Debüt im Berliner Trikot erlebte, wird für ihn wohl weichen müssen – auch wenn Fischer in Sachen Schmiedebach einschränkt: „Eine Garantie hat keiner.“ Fest steht somit nur, dass Stürmer Sebastian Polter (Mittelfußverletzung) weiter ausfallen wird – und alle anderen drei Punkte einfahren sollen. Gut gewarnt sind sie zumindest.

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