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Sport - 18.02.2019

Fußball-Drittligist schickt sieben Teenager – und verliert 0:20

Weil die erste Garde streikt, tritt Pro Piacenza mit sieben Nachwuchsspielern zum Ligaduell beim AC Cuneo an. Der Verbandspräsident ist erbost.

Wenn der Ball zur Nebensache wird. In Italien sorgt Pro Piacenza für ein unrühmliches Kapitel.

Weil seine Profi-Spieler seit Wochen im Streik sind, ist der italienische Fußball-Drittligist Pro Piacenza am Sonntag zu seinem Punktspiel beim AC Cuneo mit nur sieben Teenies angetreten – und kassierte eine Rekord-Niederlage. Das Verlegenheits-Team der Norditaliener, bestehend aus Spielern zwischen 16 und 19 Jahren, verlor 0:20 (0:16).

Das sorgte beim italienischen Fußball-Verband für Ärger. „Was in Cuneo mit Pro Piacenza geschehen ist, ist eine Beleidigung des Sports und seiner Grundprinzipien“, sagte Präsident Gabriele Gravina. „Unsere Verantwortung ist es, die Fans zu schützen und die Glaubwürdigkeit unserer Meisterschaften“, fügte er an und sprach von einer „Farce“.

Auch Gegner Cuneo wurden schon Punkte abgezogen

Der Tabellenletzte Pro Piacenza steckt seit langem in finanziellen Schwierigkeiten. Die Spieler erhielten keine Gehaltszahlungen mehr. Bereits drei Spiele waren wegen des Streiks der Mannschaft abgesagt worden, acht Punkte verlor der Klub schon am grünen Tisch. Eine vierte Absage hätte allerdings zum Ausschluss des Clubs aus der Serie C geführt.

Mit sieben Spielern wurde in Cuneo, das nun auf Platz elf steht, die Mindestzahl an Akteuren einer Mannschaft erfüllt. Der Kapitän der Teenie-Truppe, Nicola Cirigliano, wurde zudem als Trainer aufgeführt. Er durfte sich in der zweiten Halbzeit über einen achten Spieler freuen, der laut Presseberichten zunächst seinen Ausweis vergessen hatte. Beim folgenden acht gegen elf hatte Cuneo wesentlich mehr Probleme mit den Gästen und schoss nur noch vier Tore im zweiten Durchgang.

Pro Piacenza ist allerdings nicht der einzige Südenfall in Italiens dritter Liga, die sich offiziell „Lega Pro 1, Girone A“ nennt. Auch Piacenzas Gegner Cuneo wurden schon sieben Punkte abgezogen, Lucchese Libertas ebenfalls acht und Polisportiva Arzachena einer.

Glücklicherweise hat die 100 000-Einwohner-Stadt Piacenza noch einen weiteren Fußballklub: Calcio Piacenza. Der spielt in derselben Liga wie sein sündiger Stadtrivale, grüßt mit 49 Punkten aber vom zweiten Tabellenplatz. Auf den Ausgang des Stadtderbys darf man gespannt sein. (Tsp/dpa)

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