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Sport - 14.03.2019

Gut gespielt und doch verloren

Im ersten Play-off-Viertelfinale bei RB München halten die Eisbären lange gut mit, bringen sich dann in der Verlängerung aber um den Lohn ihrer Mühe.

Justin Shugg (vorne) jubelt, Kevin Poulin kann es im Hintergrund nicht fassen. Die Eisbären liegen in der Serie damit erst einmal…

Rhythmus kann im Eishockey zum Faktor werden. Gerade dann, wenn eine Play-off-Serie beginnt, ist davon oft die Rede. Vor dem Duell München gegen Berlin behaupteten die Eisbären von sich selbst, einen Lauf zu haben. Der Meister auf der anderen Seite lief zuletzt nicht viel, was vor allem daran lag, dass er nach Platz zwei in der Hauptrunde erst einmal neun Tage Pause hatte. In dieser Zeit tankten die Eisbären in den Pre-Play-offs gegen die Straubing Tigers Selbstvertrauen und fühlten sich auch deswegen bereit für höhere Aufgaben. Das stellten sie am Mittwochabend im Olympia-Eissportzentrum auch unter Beweis, trotzdem reichte es im ersten Viertelfinale nicht zum Sieg. Nach 10:18 Minuten der Verlängerung traf Justin Shugg für die Gastgeber zum 3:2 (0:0, 0:0, 2:2/1:0)-Erfolg und damit zur 1:0-Führung in der Serie nach dem Modus „Best-of-seven“. Das zweite Duell findet am Freitag in Berlin statt.

Nur 4130 Zuschauer hatten sich zum Play-off-Start des Meisters eingefunden. Viele Fans wussten aus Erfahrung, dass erste Spiele einer Serie für RB München oft schwierig sind. Zweimal hatte das Team von Don Jackson das auch schon gegen die Eisbären erfahren müssen, 2017 und 2018 verloren sie jeweils den Auftakt zuhause. Im Vorjahr gab es dazu auch im ersten Viertelfinale, seinerzeit gegen Bremerhaven, eine Niederlage. Entsprechend vorsichtig gingen die Münchner das Spiel am Mittwoch dann auch an. Die Berliner allerdings hielten dagegen. Und so entwickelte sich ein Duell, dass für Play-off-Spiele als typisch gilt: Konzentriert, strukturiert und diszipliniert – so traten beide Teams auf.

München gewinnt durch ein Überzahl-Tor in der Verlängerung

Obwohl das mit der Disziplin dann doch nicht so ganz stimmte. Beide Mannschaften nahmen ein paar Strafzeiten, die es eigentlich nicht gebraucht hätte. In Überzahl konnten aber weder München noch Berlin zunächst entscheidende Akzente setzen. Dabei hatte Don Jackson seinen neuen Co-Trainer Clement Jodoin extra mit der Aufgabe betraut, das schon in der Hauptrunde eher schwache Powerplay aufzupeppeln. Gemeinhin gilt es heute als größter Verdienst Jodoins in Berlin, dass er während seiner Cheftrainer-Tätigkeit bei den Eisbären zu Beginn der Saison in dieser Hinsicht eine deutliche Verbesserung erzielen konnte. Und auch in München sollte das am Mittwoch noch einmal Thema werden.

Nach 40 Minuten stand aber zunächst einmal die null auf beiden Seiten. Dann nahm das Spiel plötzlich Fahrt auf. Sean Backman brachte die Eisbären in Führung, der Berliner Stürmer fälschte einen Schuss von Brendan Ranford ab. 63 Sekunden später glich Frank Mauer für München aus und weitere 89 Sekunden danach führten die Gäste wieder, diesmal hatte Ranford selbst getroffen.

Danach hatten die Berliner Spiel und Gegner gut im Griff. Sie verteidigten gekonnt und setzten mit Kontern immer wieder Nadelstiche. Doch die Münchner erhöhten noch einmal den Druck und kamen durch Justin Shugg gut fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zum 2:2. Danach drängte das Team von Don Jackson auf den Siegtreffer, doch der fiel vor der Schlusssirene des dritten Drittels nicht mehr.

In der Verlängerung hatten die Eisbären dann die erste Chance auf das 3:2, trotz Überzahl konnten sie das Spiel aber nicht entscheiden. Besser machten es wenig später die Münchner – in ihrem sechsten Powerplay hatten sie es dann doch geschafft. Shugg ließ sich anschließend feiern. Die Eisbären verließen die Münchner Halle hingegen enttäuscht, viel hatte nicht gefehlt zur Überraschung. „Die haben das Tor gemacht, wie haben es verpasst. Aber wir haben gut gespielt“, sagte Martin Buchwieser bei Magentasport. Zumindest das darf den Berlinern für die kommenden Duelle Mut machen. (Tsp)

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