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Sport - 04.12.2018

Ines Geipel tritt zurück: Aus „Streitfeld“ herausziehen

Ines Geipel tritt als Vorsitzende des Vereins Doping-Opfer-Hilfe ab. Sie zieht damit auch Konsequenzen aus dem Zerwürfnis mit Wegbegleitern.

Ines Geipel tritt als Vorsitzende des DOH zurück.

Die Vorsitzende des Vereins Doping-Opfer-Hilfe, Ines Geipel, hat überraschend ihren Rücktritt angekündigt. „Ich gebe das Amt ab“, sagte die 58 Jahre alte Berlinerin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die ARD-Dopingredaktion darüber berichtet. „Ich habe es fünfeinhalb Jahre gemacht und einiges erreicht“, erklärte Geipel.

Nachfolger soll der Heidelberger Sportrechtler Michael Lehner werden, der zu den Gründungsmitglieder der DOH zählt. Er könnte am Donnerstag auf der DOH-Mitgliederversammlung in Berlin zum neuen Vorsitzenden gewählt werden.

Bei der Doping-Opfer-Hilfe hatte es interne Streitereien und Anschuldigungen gegeben, dass Anträge von Geschädigten nicht gründlich geprüft und somit Trittbrettfahrern der Zugang zur Einmalzahlung für durch das DDR-Dopingsystem betroffene Ex-Sportler verschafft worden sei.

„Auseinandersetzungen war in der Sache unwürdig“

„Es gab Auseinandersetzungen und ich glaube, dass sie in der Sache unwürdig sind“, sagte die frühere Weltklasse-Leichtathletin. Deshalb wolle sie sich aus diesem „Streitfeld“ herausziehen, betonte aber auch: „Ich werde beiseite treten, bin aber nicht weg.“

Ines Geipel hat mit ihrem jahrelangen Engagement den Opfern des DDR-Staatsdopings Anerkennung und Entschädigung verschafft. Zuletzt kam es aber zu Zerwürfnissen mit prominenten Mitgliedern der Doping-Hilfe wie dem früheren Ski-Langlauftrainer Henner Misersky oder dem Heidelberger Molekularbiologen Werner Franke.

„Ich hab‘ die Vorstandsarbeit der letzten Jahre mitgemacht. Und dann ruft mich die Ines Geipel plötzlich an in dem Streit, den ich natürlich von außen wahrgenommen habe. Und sagt, ja Michael, kannst du ran?“, sagte Lehner dem ARD-Mittagsmagazin. „Diese persönliche Fehde, diese Angriffe, tun dem Ganzen nicht gut. Wir brauchen jemanden, der eigentlich im Streit nicht drinsteht und das Schiff weiter steuern kann.“ (dpa)

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