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Sport - 15.11.2018

Inklusion ist ein Thema für alle

2023 werden in Berlin die Special Olympics ausgetragen. Damit die Ränge nicht leer bleiben, muss das Thema breit angegangen werden. Ein Kommentar.

Sie kommt. 2008 trug Schwimmer Stefan Krumrey, der 1991 einer der ersten Deutschen bei den Special Olympics war, die Fackel vor…

John F. Kennedy kennen die Berliner natürlich – Eunice Shriver eher nicht. Shriver war die Schwester des früheren US-Präsidenten. 1968 rief sie die inzwischen weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung ins Leben, die Special Olympics.

Vom 16. bis 25. Juni 2023 werden sie erstmals in Deutschland gastieren, rund 7000 Athleten aus mehr als 170 Ländern werden dann in Berlin erwartet. Es geht um mehr als nur Siege. Es geht vor allem um einen Raum, den Menschen besetzen, die im Alltag eher marginalisiert werden. Die Politik, über alle Parteigrenzen hinweg, fördert dies, 70 Millionen Euro – 35 kommen vom Bund, 35 vom Land Berlin – steuert sie bei. Das ist ein gutes Zeichen. Die vielen lobenden Worte, die der Entscheidung pro Berlin folgten, sind ebenfalls begrüßenswert.

Für ein erfolgreiches Gelingen braucht es aber auch Zuschauer, die sich die Wettkämpfe vor Ort anschauen, denen das Thema Inklusion im Idealfall schon vorher nähergebracht wurde. So schön es beispielsweise ist, dass die Special Olympics auch im geschichtsträchtigen Olympiastadion stattfinden sollen, so bedauerlich wäre es, wenn die Riesenschüssel größtenteils leer bliebe. Auf den erfreulichen Anschub sollten deshalb weitere, nachhaltige Initiativen folgen, die das Thema Inklusion noch stärker in der Gesellschaft verankern. Es darf nicht – wie es in der Vergangenheit leider allzu oft der Fall war – so sein, dass Inklusion erst dann wieder ins kollektive Gedächtnis rückt, wenn die Special Olympics 2023 anstehen. Sonst droht ein kleines Großereignis, was ziemlich schade wäre.

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