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Sport - 11.12.2018

Jetzt wird alles gut!?

Ehemalige Profispieler sollen den Männern am Pult in Köln zeigen, was eine Schwalbe ist. Es wird kaum zu weniger Diskussionen führen. Ein Kommentar.

Keine Garantie für richtige Entscheidungen: Schiedsrichter Tobias Welz schaut sich beim Spiel Freiburg gegen Leipzig den…

Jetzt wird alles gerecht. Jetzt wird alles gut. Auch der Videobeweis in der Bundesliga. Vergessen wir das Gezeter um schreckliche Fehlentscheidungen wie etwa am Wochenende gesehen beim Spiel Mainz gegen Hannover. Entscheidungen auf Elfmeter, die keine Elfmeter sind, sollte es in der obersten Fußballklasse nicht mehr geben. Nachdem der Mainzer Jean-Philippe Mateta im Strafraum geschwalbt hatte, hatte der Videoassistent nämlich wie der Schiedsrichter einen Elfmeter gesehen.

Dieter Hamann, früher Fußballprofi, heute Fernsehexperte, sagte gar: Wenn so eine Schwalbe nicht nach dem Videobeweis zurückgenommen werde, dann könnten wir „aufhören“. Ist nicht nötig, denn Rettung naht: Künftig sollen ehemalige Profis die Schiedsrichter unterstützen, der Deutsche Fußball-Bund habe einen „Geheimplan“ entwickelt, heißt es im Boulevard. Ehemalige Profis sollen den Videoschiedsrichtern erklären, was ein Foul und was eine Schwalbe sind. Eine gute Idee und eine Unterstellung: Denn wer nicht weiß, was eine Schwalbe ist, pfeift nicht in der Bundesliga.

Prinzipiell ist es sinnvoll, den Schiedsrichtern alle mögliche Unterstützung zu geben. Was ja auch schon passiert, allein durch tonnenweise Expertenkommentare. Dass damit irgendwelche Diskussionen um die Entscheidungen verstummen könnten, ist aber Unfug. In einigen Sportarten pfeifen sogar ehemalige Profis in den höchsten Ligen – sie alle sind genauso für Fehlentscheidungen gut. Und der Videobeweis wird immer unter dem Faktor Mensch leiden, bis er vielleicht einmal durch die Technik ersetzt wird. Aber so lange einer von 1000 Menschen findet, dass man nach Matetas Fall im Strafraum einen Elfmeter geben kann, ist es möglich, dass dieser Mann in Köln am Bundesliga-Videobeweispult sitzt. Gerechter wird es nicht werden durch die Hilfe der ehemaligen Profis, die auch nicht in dem Raum der Videoassistenten sitzen dürfen, wie es heißt. Aber vielleicht ein bisschen besser.

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