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Sport - 10.06.2019

Marcus Sorg feiert erfolgreiches Debüt

Es geht auch ohne Bundestrainer Joachim Löw. Die deutsche Nationalmannschaft kommt unter seinem Vertreter Marcus Sorg zu einem ungefährdeten 2:0-Erfolg.

Harte Deckung. Leroy Sané und die deutsche Nationalmannschaft bekamen von den Weißrussen wenig Platz.

Marcus Sorg musste sich erst einmal hinsetzen, dann nahm er einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Etwas mehr als zehn Minuten waren im EM- Qualifikationsspiel in Borissow vorüber, als sich abzeichnete, dass Sorgs Debüt als Cheftrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den gewünschten Verlauf nehmen würde. Leroy Sané hatte gerade das 1:0 für die Gäste aus Deutschland erzielt. Sorg, der den verletzten Bundestrainer Joachim Löw zweimal vertreten darf, nahm den Führungstreffer recht gelassen zur Kenntnis. Am Ende konnte er gegen Weißrussland einen soliden und nie gefährdeten 2:0 (1:0)-Erfolg verbuchen.

Sorg, im eigentlichen Beruf Assistenztrainer der Nationalmannschaft, hatte am Nachmittag ein letztes Mal mit Bundestrainer Joachim Löw telefoniert und sich die Aufstellung für das Duell mit den Weißrussen genehmigen lassen. Im Vergleich zum Auswärtssieg in Holland vor zweieinhalb Monaten gab es vier Veränderungen in der Startelf. Anstelle von Kehrer, Kroos, Goretzka und Rüdiger spielten Jonathan Tah, Ilkay Gündogan, Marco Reus und – etwas überraschend – Lukas Klostermann. Für den Leipziger sprach, dass er anders als viele seiner Kollegen, die ihren Urlaub für die beiden Länderspiele noch einmal unterbrechen mussten, immerhin noch vor zwei Wochen das Pokalfinale bestritten hatte.

Das Spiel gestaltete sich von der ersten Minute arg einseitig. Die Weißrussen konzentrierten sich fast ausschließlich auf die Verteidigung des eigenen Tores – in der vagen Hoffnung, nach einem Ballgewinn schnell umzuschalten und die Deutschen mit einem Konter zu übertölpeln. Doch meistens war die Defensive der Gäste zur Stelle, obwohl sie auffallend hoch verteidigte und dadurch viel Raum hinter der letzten Linie ließ. Das Geschehen spielte sich weitgehend vor dem weißrussischen Strafraum ab, wo die Deutschen geduldig nach einer Lücke suchten.

Die erste Doppelchance machte Weißrusslands Torhüter Gutor zunichte. Erst parierte er den Versuch von Serge Gnabry, gleich darauf auch den Schuss von Rechtsverteidiger Klostermann. Kurz darauf war der Torhüter von Dynamo Brest chancenlos. Nach einem Ballgewinn der Deutschen im Mittelfeld ging es zu schnell für sein Team. Joshua Kimmich bediente Sané, der ließ seinen Gegenspieler ins Leere rutschen, ehe er der Ball überlegt ins Tor schlenzte.

Marco Reus erzielt das 2:0

Die Weißrussen änderten auch nach dem 0:1 ihre Herangehensweise nicht grundlegend. Sie überließen den Deutschen Ball und Initiative, aber die Gäste taten sich schwer, klare Chancen herauszuarbeiten. Gündogan hatte zehn Minuten vor der Pause die beste Gelegenheit, sein Schuss von der Strafraumgrenze wurde aber noch zur Ecke abgewehrt.

Allerdings kamen auch die Weißrussen, die nur sehr sporadisch angriffen, zu zwei guten Gelegenheiten. Erst kam Juri Kowalew wenige Meter vor dem deutschen Tor zum Abschluss. Im letzten Moment lenkte Tah seinen Ball noch zur Ecke. Das Tor hätte gezählt, obwohl Kowalew den Ball mit der Hand angenommen hatte, was dem Schiedsrichter allerdings entgangen war. Nach der anschließenden Ecke verschätzte sich Tah, so dass Nikita Naumow zum Kopfball kam und Torhüter Manuel Neuer zum ersten Mal mit den Händen eingreifen musste. Zuvor hatte sich Neuer allerdings schon ein erfolgreiches Dribbling knapp vor der Eckfahne erlaubt.

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich am Bild wenig. Die Deutschen versuchten, sich die Weißrussen zurechtzulegen – sie suchten aber lange vergebens nach Lücken im Dickicht ihrer Defensive. Erst als bei den Gastgebern erkennbar die Kräfte schwanden, gab es mehr Platz. Nach einer Stunde beseitigte Marco Reus mit seinem Tor zum 2:0 die letzten Zweifel am Erfolg der Nationalmannschaft. In der Folge kamen die Deutschen nun zu einer Reihe weiterer Gelegenheiten. Mehr als ein Pfostentreffer durch einen Kopfball von Leroy Sané sprang allerdings nicht mehr heraus. (Tsp)

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