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Sport - 14.05.2019

Philipp Grubauer ist bereit für die WM

Der deutsche NHL-Sieger könnte bei der Eishockey-WM heute sein Debüt im deutschen Tor geben – doch Bundestrainer Söderholm hält sich noch bedeckt.

Wenn Philipp Grubauer eine herausragende Parade zeigt, wird das von den Fans seines Teams mit einem langgezogenen „Gruuu“ gefeiert. So war das bei den Washington Capitals, mit denen er 2018 als vierter deutscher Eishockeyspieler den Stanley Cup in der National Hockey League (NHL) gewann, und so ist es auch in dieser Saison bei der Colorado Avalanche gewesen, für die Grubauer seit vergangenen Sommer das Tor hütet.

Am Dienstag könnte Grubauer sein erstes Spiel bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei für die deutsche Mannschaft bestreiten. Nach dem Play-off-Aus mit Colorado hat der 27-Jährige nicht lange gezögert und seine Zusage für die WM-Teilnahme gegeben. Gegen Frankreich (20.15 Uhr/live bei Sport 1) ist das Team nach den Siegen gegen Großbritannien (3:1) und Dänemark (2:1) erneut favorisiert, mit Grubauer im Tor wäre sie es vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.

„Ich wäre bereit. Der Tank ist wieder voll“, sagte Grubauer am Montag nach einer ersten Übungseinheit auf dem Eis. Bundestrainer Toni Söderholm hielt sich allerdings noch bedeckt: „Wir müssen jetzt überlegen, was das Beste ist. Aber natürlich ist er nicht hier, um nur auf der Bank zu sitzen“, sagte er.

Dass Grubauer die Nummer eins in Söderholms Team ist, steht außer Frage, auch wenn Mathias Niederberger in den ersten beiden Spielen jeweils sehr solide Leistungen zeigte. Enttäuscht darüber, künftig nur der Ersatz des NHL-Stars zu sein, ist der Goalie der Düsseldorfer EG aber nicht: „Jeder von uns freut sich unglaublich, dass er kommt, er hat eine unglaubliche Qualität. Er wird uns bereichern“, sagte Niederberger nach dem Erfolg gegen die Dänen am Sonntag.

Spektakuläre Paraden

Dabei ist die Rolle des unumstrittenen Stammtorhüters für Grubauer keine Selbstverständlichkeit. In Washington war er jahrelang nur Ersatz, und als er im Vorjahr mit den Capitals doch als erster Torwart in die Play-offs ging, wurde er nach zwei Niederlagen zum Auftakt zurück auf die Bank versetzt und musste von dort verfolgen, wie sich sein Team bis zum Titel spielte. Auch bei der Avalanche war Grubauer dann wieder nur zweite Wahl, bis er seine Chance bekam – und sie mit überragenden Leistungen nutzte. Colorado schaffte es noch in die Play-offs, wo der Rosenheimer in der ersten Runde gegen die Calgary Flames einen der spektakulärsten Saves der gesamten Saison zeigte. Mit beiden Händen aufs Eis gestützt hob er vor dem am Pfosten freistehenden gegnerischen Stürmer das linke Bein leicht nach oben und wehrte so den Puck fast schon lässig ab.

All das ist für Grubauer, den alle nur „Grubi“ nennen, aber schon Vergangenheit. Seine Konzentration gilt jetzt dem Nationalteam. Körperlich gehe es ihm sehr gut, „ich kann es kaum erwarten, wieder aufs Eis zu gehen“. Bei seiner dritten WM will er wie vor zwei Jahren beim Heim-Turnier wieder ins Viertelfinale vorstoßen. „Es ist viel möglich“, glaubt er selbst. Und sollte das mit der K.-o.-Runde klappen, dürften ihn die deutschen Anhänger ähnlich lautstark feiern, wie er das aus der NHL gewohnt ist.

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