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Sport - 08.11.2018

Raheem Sterling im freien Fall

Raheem Sterling verursacht sichtbar einen Elfmeter, der keiner ist – und danach schweigt der Profi von Manchester City. Das war unsportlich. Ein Kommentar.

Da fliegt er. Raheem Sterling hat in den Rasen getreten.

Raheem Sterling dribbelt von links in den Strafraum, dann geht er plötzlich zu Boden. Der Grund: Sterling bleibt beim Versuch des Abschlusses mit seiner Fußspitze im Rasen hängen. Eine Berührung durch den Gegenspieler liegt somit  – für alle Zuschauer sichtbar – nicht vor. Schiedsrichter Victor Kassai zeigt zur Überraschung aller dennoch auf den Punkt. Selbst dem Torwart der Gäste bleibt nach dieser Entscheidung nur ein sarkastisches Lachen. Den folgenden Elfmeter verwandelte Gabriel Jesus sicher und am Ende gewinnt City souverän mit 6:0.

Das war kurios. Diese Szene am Mittwoch im Champions-League-Spiel zwischen Manchester City und Schachtjor Donezk wird auch in Zukunft im Gedächtnis bleiben. Hat der englische Nationalspieler Sterling, der in dieser Premier League Saison in neun Einsätzen bereits an elf Treffern direkt beteiligt war, so etwas nötig? Gehört so ein Verhalten zum großen Spiel?  

Seiner Rolle als Vorbild für viele junge Spieler war Sterling in dieser Situation wohl kaum bewusst

Selbst wenn die Elfmeterentscheidung den Ausgang des Spiels mit großer Wahrscheinlichkeit nicht beeinflusst hat – warum fällt Sterling mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden und geht danach nicht zum Schiedsrichter, um die Situation aufzuklären? Bei den vielen Kameras im heutigen Spiel müsste ihm bewusst sein, dass danach über diese Szene diskutiert wird.

Darüber hinaus war das Spiel schon zu der frühen Zeit sehr einseitig und City führte bereits, weshalb der Elfmeter mit Sicherheit nicht spielentscheidend war. Seiner Rolle als Vorbild für viele junge Spieler war sich Sterling in dieser Situation wohl kaum bewusst. Der Kantersieg gegen Donezk wird in ein paar Tagen vergessen sein, doch was bleibt ist die Erinnerung an den Charakter von Sterling. Das war unsportlich. Der 23-Jährige hochveranlagte Außenstürmer steht nun in der Pflicht zu zeigen, dass er nicht nur ein großes Talent hat, sondern auch ein fairer Sportsmann sein kann.

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