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Sport - 09.05.2019

Schalke 04 ist gefangen in der guten alten Zeit

Die Saison ist für Schalke ein Desaster. Die hat Huub Stevens zwar nicht in letzter Konsequenz zu verantworten, aber doch mitgestaltet. Ein Kommentar.

Machtlos. Schalke-Trainer Huub Stevens hat bisher keine Argumente geliefert.

Ein harter Hund ist ein harter Hund ist ein harter Hund. Huub Stevens ist nicht viel mehr geblieben als dieses Image. Deswegen haben sie ihn ja aus dem Ruhestand geholt. Als die Not auf Schalke am vermeintlich größten war und dem Trainer Domenico Tedesco die Dinge „entglitten“ – mit dieser Vokabel urteilte Schalker Jahrhunderttrainer Stevens vor gut fünf Wochen über den Niedergang, den der Klub unter seinem Vorgänger genommen hatte

Huub Stevens ist auf Schalke nichts entglitten. Dafür hätte er ja irgendetwas irgendwann mal fest in der Hand halten müssen. Am Samstag hat Schalke im sechsten Spiel unter Stevens die vierte Niederlage kassiert. 2:5 gegen Hoffenheim, abgeschossen im eigenen Stadion, ohne jede Chance.

Und Stevens hat gemacht, was ein harter Hund so macht. Er strich den Spielern die freien Ostertage und befahl unbedingte Fokussierung auf das nächste Spiel, es ist für die Schalker kein ganz unwichtiges, nämlich das Revierderby gegen Borussia Dortmund.

Mit Huub Schalke ist Schalke zurück, wo es sich am wohlsten fühlt. In der guten alten Zeit, als der Rasen brennen musste und noch jede Mannschaft über den Kampf zum Spiel kommen musste. Der Fußball hat sich weiterentwickelt, Stevens nicht, aber das war den Machern schon klar und auch so eingeplant. Als Impuls zur Freilegung von Sekundärtugenden, mit denen diese missratene Saison irgendwie gerettet werden sollte und nebenbei das Publikum ruhig gehalten. 

Tedescos Entlassung bisher ohne Wirkung

Diese Rechnung ist nicht aufgegangen. Schalke unter Stevens nicht besser als zu Tedescos Zeiten und kein bisschen erfolgreicher. Der neue alte Mann auf der Bank würfelt die Mannschaft von Woche zu Woche zusammen, holt mal hier einen aus der zweiten Mannschaft und beurlaubt mal da einen Profi. Mit dem Ergebnis, dass die Schalker so spielen, wie eben zusammengewürfelte Mannschaften so spielen.

Ohne Sinn und Verstand und einen als solchen erkennbaren taktischen Plan. Der Unterschied zwischen Schalke und  Hoffenheim definierte sich am Samstag nur vordergründig durch das Ergebnis. Zwischen beiden Mannschaften lagen Welten, was die Art Fußball zu denken und umzusetzen betrifft. 

Es wird wohl nicht mehr zum Sturz in die Relegation oder noch tiefer reichen. Dafür sind die Kollegen in Hannover, Nürnberg und Stuttgart zu schlecht. Aber Platz 15 ist und bleibt für den Zweiten des Vorjahres ein Desaster. Das der Jahrhunderttrainer zwar nicht in letzter Konsequenz zu verantworten, aber doch mitgestaltet hat.

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