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Sport - 15.03.2019

Tedesco muss gehen – Stevens wird Interimstrainer

Nun also doch: Der Bundesligist trennt sich von Trainer Tedesco. Es übernimmt vorerst ein alter Bekannter.

Domenico Tedesco kam zur Saison 2017/18 vom FC Erzgebirge Aue zu Schalke 04.

Noch in der vergangenen Saison galt er als Versprechen für die Zukunft. Doch von der hohen Wertschätzung für Domenico Tedesco ist beim FC Schalke 04 nichts mehr geblieben. Gut eineinhalb Jahre nach seinem Amtsantritt ist das erste Bundesliga-Abenteuer des 33 Jahre alten Fußball-Lehrers beendet. Fünf Pflichtspiel-Niederlagen mit der 0:7-Schmach in der Champions League bei Manchester City als negativem Höhepunkt kosteten den eigentlich vertraglich bis 2022 gebundenen einstigen Schalker Hoffnungsträger den Job. Das Aus für Tedesco teilte der Tabellen-14. am Donnerstagabend mit.

Gegen Leipzig soll nun erstmal eine Zwischenlösung mit Ex-Trainer Huub Stevens als Chefcoach, der dem Aufsichtsrat des Vereins angehört, und dem ehemaligen Profi Mike Büskens als Assistent greifen.

„Wir haben uns diese Entscheidung alles andere als leicht gemacht, denn Domenico Tedesco genießt eine große Wertschätzung auf Schalke. Allerdings dürfen wir nicht verkennen, dass die Entwicklung in dieser Saison unter dem Strich negativ ist“, sagte Sportvorstand Jochen Schneider. „Nach reiflicher Überlegung„ sei man zur Erkenntnis gekommen, dass eine Trendwende „in der aktuellen personellen Konstellation nicht mehr möglich ist“.

Europacupsieger mit Stevens 1997

Nun muss noch einmal Stevens einspringen. Der Niederländer hatte die Schalker 1997 zum UEFA-Pokalsieg sowie 2001 und 2002 zum DFB-Pokal-Triumph geführt. Von den Schalker Fans ist er zum Jahrhunderttrainer gewählt worden. Außerdem hilft Büskens aus. Der Ex-Spieler sprang schon einmal als Interimscoach ein, steht derzeit aber als Co-Trainer der U15-Nationalmannschaft beim DFB unter Vertrag. In der Länderspielpause soll dem Vernehmen ein neuer Trainer präsentiert werden, der die total verunsicherte Mannschaft auf das nächste und richtungweisende Auswärtsspiel am 31. März bei Hannover 96 vorbereitet.

Mit der Trennung von Tedesco beginnt endgültig ein neues königsblaues Kapitel. Schließlich hatte nach dem Rückzug von Ex-Sportvorstand Christian Heidel und der Verpflichtung von Schneider als dessen Nachfolger bereits die Erneuerung begonnen. Nach der höchsten Niederlage einer deutschen Vereinsmannschaft in der Königsklasse hatte Schneider dem Trainer bereits nicht mehr das Vertrauen ausgesprochen. Dazu kommt die immer größer werdende Angst vor einem möglichen Bundesliga-Abstieg.

„Wir können nach dem Spiel nicht zur Tagesordnung übergehen. Es ist natürlich nicht nur isoliert das eine Spiel“, hatte Schneider vor der Rückkehr des Teams am Mittwoch erklärt und damit das Unausweichliche angedeutet Nach dem Absturz auf Platz 14 der Bundesliga mit nur 23 Punkten nach 25 Spieltagen und dem krachenden Achtelfinal-Aus am Dienstag war Tedesco nicht mehr zu halten, auch wenn die Klubführung dem beliebten und kompetenten Coach ursprünglich noch das Bundesliga-Heimspiel gegen Leipzig am Samstag (15.30 Uhr/Sky) einräumen wollte. Nun muss sich Schneider nicht nur auf die Suche nach einem neuen Sportdirektor und einem Technischen Direktor machen, sondern auch einen neuen Cheftrainer verpflichten.

Jahrgangsbester mit 1,0

Die Verpflichtung von Tedesco galt als Wagnis. Schließlich mangelte es dem Coach, der den Fußball-Lehrerlehrgang einst als Jahrgangsbester mit der Gesamtnote 1,0 abgeschlossen hatte, an Bundesliga-Erfahrung. Doch ähnlich wie bei seiner ersten Trainerstation beim Zweitligisten Erzgebirge Aue, den er im März 2017 als Tabellenletzter übernahm und vor dem Abstieg bewahrte, überzeugte Tedesco auch auf Schalke. Zur Verwunderung der Fachwelt wurde der Nachfolger von Markus Weinzierl in der vergangenen Saison mit Schalke Zweiter.

Doch schon zu Beginn seiner zweiten Spielzeit lernte der Deutsch-Italiener die Kehrseite seines Jobs kennen. Als einziges Bundesliga-Team blieben die Königsblauen in den ersten fünf Spielen ohne Punktgewinn. Von diesem Fehlstart sollte sich seine Mannschaft trotz eines kurzfristigen Zwischenhochs nicht mehr richtig erholen. (dpa)

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