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Sport - 26.03.2019

TTC Eastside spielt in Berlin und Zagreb – an einem Tag

Bundesliga und Champions League, es gibt eine kuriose Terminkollision für die Berlinerinnen. Wie der Klub damit umgeht.

Nina Mittelham ist für Eastside in Zagreb im Einsatz.

Andreas Hain zählt schnell auf, was derzeit los ist im Frauen-Tischtennis: Internationale Turniere im Oman und Spanien, dazu die Italian Open der Jugend. „Und dann noch Champions League und Bundesliga. Alles am Wochenende“, sagt der Manager des TTC Eastside. Diese Gemengelage zwingt den Klub zu einem kuriosen Spagat.

Eastside gegen den TSV Langstadt, so lautet die Ansetzung in der Bundesliga. Gespielt wird am Sonntag um 15 Uhr in der Paul-Heyse-Straße. Dr. Casl aus Zagreb, benannt nach dem Vereinspräsidenten, gegen Eastside heißt es im Halbfinal-Rückspiel der Champions League. Ebenfalls an diesem Sonntag. Um 19 Uhr. Ein Verein, zwei Spiele binnen vier Stunden, in 1000 Kilometer voneinander entfernt liegenden Hallen. „Das hatten wir noch nie. Der Terminplan ist der Wahnsinn“, sagt Hain.

Die Hierarchie ist klar: Oben steht der Weltverband. „Die ITTF interessiert das Klub-Tischtennis in Europa nicht“, sagt Hain. Es wird terminiert und fertig. Danach kommt der europäische Verband ETTU, unter dessen Dach die Champions League stattfindet. Und irgendwie muss der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) die Bundesliga unterbringen.

Eastsides vier Spitzenkräfte reisen nach Zagreb. Zwar spielen nur drei, aber der Einsatz von Shan Xiaona ist wegen Rückenbeschwerden offen. 3:2 hat Eastside das Hinspiel gewonnen, die Chance auf das Finale ist da. Zumal nicht sicher ist, wer für Zagreb an die Platte geht. Die Partie findet extra spät statt, damit die Chance besteht, dass Spielerinnen noch rechtzeitig von ihren Turnieren zurückkommen. Solche Sorgen hat Eastside wenigstens nicht. Der Verein gewährt den Spielerinnen viele Freiheiten, verzichtet öfter auf sie in der Bundesliga, wenn Turniere anstehen. Diese sind wegen der Weltranglistenpunkte wichtig. „Aber bei bestimmten Spielen müssen wir Prioritäten setzen“, sagt Hain. Ein Halbfinale in der Champions League gehört dazu.

Erst in der Regional-, dann in der Bundesliga

Gegen Langstadt in der Bundesliga werden neben Kathrin Mühlbach, die dort regelmäßig zum Einsatz kommt, mehrere Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft aufgestellt. Die ist schon um elf Uhr in der Regionalliga gegen den TTC Neukölln im Einsatz. Praktischerweise ebenfalls in der Paul-Heyse-Straße.

Auch Langstadt ist weit davon entfernt, in stärkster Besetzung anzureisen. Das obere Paarkreuz mit Petrissa Solja und Cheng Hsien-Tzu ist beim Turnier im Oman, eine weitere Spielerin mit Hessens Nachwuchs bei einem Lehrgang. Da trifft es sich gut, dass die zweite Mannschaft ohnehin in Berlin ist, weil sie am Samstag in der Dritten Liga bei den Füchsen spielte.

Eine Verlegung der Bundesligapartie wäre nur auf einen Wochentag möglich gewesen, mit großem logistischen Aufwand. Aufgrund der Tabellenkonstellation vor dem letzten Spieltag – Eastside geht sicher als Erster in die Play-offs, auch für Langstadt geht es um nichts – war dies keine Option. Und so treffen sich Spielerinnen aus Liga drei und vier zu einer Begegnung, über die Manager Hain sagt: „Es ist völlig egal, wie es ausgeht.“

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