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Sport - 21.03.2019

Videobeweis künftig auch in der Zweiten Liga

Die Möglichkeit, anhand von TV-Bildern eine strittige Entscheidung zu überprüfen, wird auch im Fußball-Unterhaus kommen.

Genau hingeschaut. Auch in Liga zwei wird bei klaren Fehlentscheidungen künftig per Videobeweis ermittelt.

Der Videobeweis kommt zur neuen Saison auch in der 2. Fußball-Bundesliga. Die 18 Clubvertreter beschlossen bei ihrer Versammlung am Donnerstag in Frankfurt/Main die Einführung der Technologie. Von 2019/2020 an können strittige Szenen im Unterhaus auf TV-Bildern vom Video-Assistenten in Köln überprüft werden. Bei den 306 Spielen kommt dabei die gleiche Technik wie in der Beletage zur Anwendung.

Dort gibt es sie – aber auch viele Diskussionen – seit 2017/2018. In der laufenden Spielzeit konnten nach DFL-Angaben bisher mehr als 60 Fehlentscheidungen durch den Einsatz des Video-Assistenten verhindert werden. Bereits seit dieser Spielzeit werden die Video-Schiedsrichter für die 2. Liga in der Off-Phase geschult, zudem 70 Personen aus dem Pool der Referees und ihrer Assistenten.

„Die Deutsche Fußball Liga leitet somit ab sofort alle notwendigen Maßnahmen ein, damit – nach (…) Umsetzung durch die Mitgliederversammlung im Mai 2019 – zum Saisonstart der 2. Bundesliga am 26. Juli die Video-Assist-Technologie zur Verfügung steht“, teilte die DFL mit. Nach Medienberichten belaufen sich die Kosten pro Club auf rund 200 000 Euro.

Unter anderem werden die Stadien per Glasfaser mit dem Video-Assist-Center (VAC) in Köln verbunden, um dort den Zugriff auf das Bildmaterial aus den Stadien zu gewährleisten. Auf die Neuerung vorbereitet sind bereits die Erstliga-Absteiger 1. FC Köln und Hamburger SV. Um einige Arbeitsplätze erweitert werden muss das VAC, da vor allem samstags die Erst- und Zweitliga-Spiele eng aufeinander folgen.

Klubs sind dafür

Die in der dritten Saison bestehende Zusammenarbeit mit dem Technologie-Unternehmen Hawk-Eye Innovations wird nach einem Beschluss des DFL-Präsidiums verlängert und gilt auch für die zweite Liga. Die Dachorganisation des Profifußballs verwies dabei auf ein „offenes, transparentes und diskriminierungsfreies Auswahlverfahren“. Fünf verschiedene Anbieter seien unter Live-Bedingungen geprüft worden.

Der Vertrag mit Hawk-Eye Innovations laufe nun bis zum 30. Juni 2022. Andreas Rettig, der kaufmännische Geschäftsleiter beim FC St. Pauli und frühere DFL-Geschäftsführer, hatte zuvor bemängelt, „dass die Operatoren beim Technikanbieter beschäftigt sind. Hier geht es um das Thema Integrität. Hawk Eye gehört zum Beispiel zu Sony und Sony engagiert sich wiederum im Fußball. Hier wäre mein Vorschlag, dass Verbände eigene Teams aufbauen.“

Die Entscheidung für den Videobeweis, der seit diesem Jahr auch in der Champions League und seit Russland 2018 bei der Weltmeisterschaft eingesetzt wird, gilt als logisch. „Es gibt keine Alternative zu mehr Gerechtigkeit“, hatte Rettig gesagt. Ralf Becker, Sportvorstand des Hamburger SV, sah es ähnlich: „Die Erfahrungen und Analysen aus der Bundesliga haben gezeigt, dass ein Großteil möglicher Fehlentscheidungen verhindert werden kann und das Spiel am Ende auch ein Stück weit fairer wird.“ (dpa)

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