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Sport - 22.05.2019

Viel Platz für den Ersatz Derrick Walton

Trotz der Verletzung von Spielmacher Siva ist Alba zuversichtlich für Spiel zwei in Ulm. Das liegt an dessen Backup Derrick Walton.

Derrick Walton überzeugte gegen die Ulmer.

Der wohl lässigste Trainer in der Geschichte der Basketball-Bundesliga hatte offenbar nicht das Bedürfnis, viel zu bereden. Es sei wahrscheinlich die kürzeste Ansprache in seiner Zeit bei Alba Berlin gewesen, die Aito Garcia Reneses an die Spieler gerichtet habe, hieß es später. Aber was sollte der 72 Jahre alte Spanier auch sagen?

Die Leistung der Basketballer von Alba Berlin zum Auftakt des Play-off-Viertelfinales beim 107:78 gegen Ulm war tadellos. Reneses hätte seine Mannschaft am Samstag über alle Maßen loben können. Aber das birgt Gefahren. Das Duell ist noch nicht zu Ende. In die nächste Play-off-Runde kommt, wer zuerst drei Spiele gewonnen hat. Daher warnte Alba-Manager Marco Baldi schon einmal vor Überdruss. Als er gefragt wurde, ob so ein deutlicher Erfolg Rückenwind für das Spiel am Dienstag in Ulm (19 Uhr/Magentasport) gebe, antwortete er: „Gerade das macht’s gefährlich. Es wird kein Spaziergang.“ Baldi betonte, dass dies keine Standardfloskel, sondern gewissermaßen empirisch belegt sei: „Dass das kommende Duell in so einer Serie einen komplett anderen Spielverlauf nehmen kann, haben wir schon Millionen Mal erlebt. Auch wenn das jetzt vielleicht schwer vorstellbar ist.“

Zu deutlich hatten die Berliner die Gäste aus Süddeutschland besiegt. Im kompletten Spiel wollten vor 8100 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof zu keiner Zeit Momente der Spannung aufkommen. Alba zerlegte den Gegner. Während Ulms Trainer Thorsten Leibenath der Hals anschwoll vor Wut, verfolgte Reneses das Spiel äußerlich entspannt mit wenigen Gemütsregungen. Aber so kennt man dies ohnehin von ihm.

Walton glänzt mit zwölf Assists

Überraschend war der deutliche Spielverlauf dennoch. Zum einen hatten die Berliner in den vergangenen Wochen ein paar wackelige Auftritte hingelegt. Zum anderen hatte sich am Freitag Albas Spielmacher Peyton Siva verletzt, einer der wichtigsten Spieler der Mannschaft. Der US-Amerikaner war im Training umgeknickt und stand für das Spiel nicht zur Verfügung. Ob er am Dienstag wieder auflaufen kann, ist ungewiss. Aber nach dem ersten Duell gegen Ulm werden die Berliner mit Siva nichts überstürzen wollen.

Ersatz Derrick Walton sprang derart gut in die Bresche, dass Siva nicht vermisst wurde. Walton erzielte elf Punkte und glänzte als Vorbereiter mit zwölf Assists. Der 24-Jährige war einer der Hauptgründe, warum die Ulmer Taktik nicht aufging, Albas Topscorer Rokas Giedraitis auf den Füßen zu stehen. Das bot viel Platz für andere, vor allem für den ideenreichen Walton. „Er ist ein Qualitätsspieler, der sich bei uns immer besser einfindet“, lobte Baldi den US-Amerikaner, der während der laufenden Saison nachverpflichtet worden war, im Übrigen genauso wie der am Samstag ebenfalls überzeugende Centerspieler Landry Nnoko (elf Punkte). „Es zeigt sich, dass diese Spieler unserer Mannschaft Stabilität verleihen“, sagte Baldi. Das klang – trotz aller empirischer Belege – dann doch sehr zuversichtlich für das Spiel am Dienstag in Ulm.

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