Home Technik Pflegen, warten und aufpassen: So bringt man das Pedelec durch den Winter
Technik - 16.11.2018

Pflegen, warten und aufpassen: So bringt man das Pedelec durch den Winter

Gut vorbereitet, kann man Pedelecs auch im Winter nutzen.


Grundsätzlich kann man mit Pedelecs und E-Bikes auch im Winter fahren, aber man muss die Zweiräder auf den Einsatz bei Eis, Schnee und Kälte vorbereiten. Ein Experte erklärt, worauf es dabei ankommt.

Wer im Winter in die Pedale steigt, muss sich nicht nur warm anziehen, sondern auch mehr als im Sommer um sein Fahrrad kümmern. Bei Pedelecs oder E-Bikes sind die Ansprüche an Fahrer und Wartung besonders hoch. Wie man die Elektro-Räder auf die kalte Jahreszeit vorbereitet und bei Schnee und Eis nutzt, erklärt Philipp Zimmermann, E-Bike-Experte und Geschäftsführer des E-Mobility-Dienstleisters Greenstorm.

Der Akku mag Kälte nicht

So wie bei Autos im Winter vieles mit der Batterie steht und fällt, hat auch für E-Bikes der aus Lithium-Ionen-Zellen bestehende Akku eine besondere Bedeutung. "Er gilt als die empfindlichste Komponente und kann bei niedrigen Temperaturen Kapazität einbüßen, was sich in weiterer Folge negativ auf die Reichweite auswirkt", sagt Zimmermann. Bei Temperaturen unter null Grad rät der Experte daher, den Akku nach jeder Fahrt zu entnehmen. Er wird am besten in der Wohnung, dem Büro oder einem anderen nicht zu kalten und trockenen Ort gelagert und erst kurz bevor man losfährt wieder in das Pedelec eingesetzt. Man sollte den Akku auch bei Raumtemperatur laden – allerdings nicht direkt nach einer Fahrt in der Kälte, sondern erst, wenn der Akku wieder Zimmertemperatur erreicht hat.

Fahrern, die ihr E-Bike im Winter nicht verwenden, empfiehlt Greenstorm, den Akku in halbvollem Zustand und bei Raumtemperatur (nicht unter 20 Grad) zu lagern. So wird gewährleistet, dass es zu keiner sogenannten Tiefentladung kommen kann und der Akku nach der Winterpause weiterhin maximalmögliche Kapazität aufweist.

Trocken lagern, Häufig reinigen und ölen

"In jedem Fall sollte man im Winter einen deutlich höheren Pflegeaufwand als im Sommer einkalkulieren", sagt Zimmermann. Bei Fahrten in der ungemütlichen Jahreszeit werden Pedelecs oft nass. Umso wichtiger ist es, die Bikes vor Feuchtigkeit zu schützen, wenn sie nicht in Betrieb sind. "Das muss nicht unbedingt in einem Keller oder einer Garage sein, auch ein Carport kann Schutz bieten", so der Experte. "Zumindest der Akku sollte jedoch immer trocken und nicht allzu kühl gelagert werden."

Da Pedelecs im Winter auch häufig mit Salz und Schmutz in Berührung kommen, ist es besonders wichtig, sie regelmäßig mit einem Schwamm oder Tuch zu reinigen. Zudem ist es laut Zimmermann ratsam, die Kette immer wieder zu säubern und zu ölen. Er empfiehlt auch, die Kontakte des Akkus regelmäßig mit Pflegeöl zu reinigen.

Fahrweise anpassen

Auch die Fahrer müssen sich an die winterlichen Verhältnissse anpassen und vorsichtiger agieren. "Bei Schnee und Glätte sollte man grundsätzlich langsamer fahren sowie bedenken, dass sich die Bremswege verlängern und es einem leichter passieren kann, die Kontrolle über sein Bike zu verlieren", sagt Zimmermann. Wer davon ausgeht, häufig auf einer Schneefahrbahn unterwegs zu sein, kann Reifen mit gröberem Profil für mehr Halt montieren.

Die Fahrradbeleuchtung spielt im Winter eine noch größere Rolle als sonst, da es einerseits früher dunkel wird und es andererseits generell mehr trübe Tage gibt, an denen schlechte Sichtverhältnisse herrschen. Man sollte also regelmäßig kontrollieren, ob die Lichter hinten und vorne funktionieren. Außerdem ist es ratsam, reflektierende Kleidung oder eine Signalweste zu tragen, um für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar zu sein.

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