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Technik - 07.11.2018

Schneller als Samsungs Galaxy X: Falt-Smartphone FlexPai feiert Weltpremiere

Mit dem FlexPai gelingt Royole die Weltpremiere.


Während alle Welt auf Samsungs faltbares „Galaxy X“ wartet, zieht Royole an den Koreanern vorbei: Das FlexPai ist mit seinem faltbarem Display zugleich Tablet und Smartphone – Weltpremiere!

Echte Innovationen sind im Smartphone-Markt selten. Hier eine Kamera mehr, dort ein schmalerer Display-Rahmen, Infrarot-Gesichtserkennung und Fingerabdruck-Scanner im Display – meist geht es nur um Details. Wirklich frischen Wind versprach zuletzt am ehesten noch Samsungs mysteriöses Falt-Smartphone, an dem die Koreaner offenbar mit Hochdruck arbeiten. Auf seiner Entwicklerkonferenz im November will Samsung das Gerät m­it dem Codenamen Galaxy X wahrscheinlich vorstellen, bei Facebook gibt es bereits einen Teaser in Form eines gebogenen Samsung-Logos. Doch der Triumph, Erster zu sein, wurde Samsung jetzt genommen: Royole war schneller.

Royole ist Erster

Als Hersteller von Smartphones ist Royole bisher nicht in Erscheinung getreten. Auf Messen wie der IFA hat das Unternehmen zwar bereits Smartphone-Modelle mit flexiblen Displays gezeigt, doch marktreif waren die nicht. Bis jetzt, denn mit dem "FlexPai" stellt Royole das erste "im Handel erhältliche zusammenfaltbare Smartphone mit flexiblem Display" vor, wie es in der Pressemitteilung heißt. Es hat ein 7,8 Zoll großes Display, das um 180 Grad gebogen werden kann.

Das Gerät soll die Mobilität von Smartphones mit dem Komfort eines Tablets vereinen. Im ausgeklappten Zustand unterstützt es laut Royole den Split-Screen-Modus, Drag and Drop zwischen verschiedenen Anwendungen und Multitasking, ähnlich wie ein Computer. Zusammengeklappt hat das FlexPai einen primären und einen sekundären Bildschirm, die unabhängig voneinander funktionieren. Eine Sidebar am Rand des Bildschirms zeigt zusätzliche Informationen und erlaubt das Verwalten von Anrufen oder Nachrichten.

Es funktioniert

Das Display soll über 200.000 Faltbewegungen aushalten und kann in verschiedenen Winkeln geknickt werden. Als Betriebssystem setzt Royole laut Pressemitteilung auf das eigens entwickelte Water OS, eine Abwandlung von Android 9, die speziell an die flexible Displaynutzung angepasst ist. Im Innern werkelt ein schneller Qualcomm-Prozessor, das FlexPai hat zwei Kameras, eine 20-Megapixel-Telelinse und ein 16-Megapixel-Weitwinkelobjektiv. MicroSD-Speicher, USB-C-Anschluss samt Schnellladetechnik, Finger-Scanner und alle anderen üblichen Ausstattungsmerkmale sind mit an Bord.

"The Verge" konnte das FlexPai bereits ausprobieren. Das Fazit: Es sieht zwar nicht so aus und fühlt sich auch nicht so an wie ein High-End-Gerät – aber es funktioniert. Die Software sei aber noch extrem langsam und mache häufig Fehler, was laut The Verge darauf hindeutet, dass Water OS noch kein wirklich ausgereiftes Betriebssystem ist.

Samsung muss sich beeilen

Trotzdem, mit dem FlexPai dürfte Royole die Verantwortlichen bei Samsung mächtig ärgern, denn auch wenn das Falt-Gerät wohl kaum ein Massenprodukt wird, geschweige denn ein Verkaufsschlager, kann Samsung jetzt nur noch den zweiten Platz für sich beanspruchen – das hat Symbolkraft. Chinesische Kunden können das Consumer-Modell bereits kaufen, für den europäischen Markt soll es Anfang 2019 verfügbar sein. Eine Developer-Version gibt es bereits jetzt für Entwickler weltweit, das FlexPai kostet rund 1156 Euro.

Ob Samsungs Falt-Handy schicker wird, ist offen. Zur Vorstellung sollten die Koreaner aber zumindest sicherstellen, dass die Software-Oberfläche reibungslos funktioniert. Allzu viel Zeit sollten sie sich damit aber nicht lassen, denn sonst kommen ihnen LG oder Huawei auch noch zuvor – beide Unternehmen arbeiten nämlich offenbar ebenfalls als Falt-Smartphones. Und eine Patentanmeldung von Apple deutet darauf hin, dass auch das Unternehmen aus Cupertino an einem ähnlichen Gerät tüftelt. 2019 könnte also das Jahr der faltbaren Smartphones werden.

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