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Wirtschaft - 18.06.2019

Berliner Volksbank baut Stellen ab

Weil die Kunden mehr online machen, baut die Berliner Volksbank Stellen ab. 23 Millionen Euro hat sie für Maßnahmen wie Altersteilzeit oder Auflösungsverträge zur Seite gelegt.

Acht Filialen schließt die Berliner Volksbank allein in diesem Jahr.

Die Berliner Volksbank bereitet sich auf einen Stellenabbau vor. Mit dem Betriebsrat hat das Institut laut Tagsspiegel-Informationen bereits einen Sozialplan ausgearbeitet. Wie viele Arbeitsplätze genau wegfallen, sei noch unklar, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Das Institut hat jedoch für Maßnahmen wie Altersteilzeit oder Aufhebungsverträge vorsorglich bereits 23 Millionen Euro zur Seite gelegt. Das geht aus den Geschäftszahlen hervor, die die Berliner Volksbank am Mittwoch veröffentlich hat. Rechnet man mit 100.000 Euro pro Person, könnten also theoretisch mehr als 200 Jobs auf der Kippe stehen. Derzeit beschäftigt die Volksbank in der Hauptstadtregion 1876 Mitarbeiter.

Die gute Nachricht: Betriebsbedingte Kündigungen schließt das Institut bis Ende 2020 aus. Stattdessen soll den Angestellten zum Beispiel angeboten werden, früher in Rente zu gehen, Altersteilzeit zu nutzen oder einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Auch sollen Mitarbeiter auf eine andere Stelle wechseln können und dafür einen Nachteilsausgleich bekommen.


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Acht Filialen schließt die Volksbank in diesem Jahr

Die Volksbank begründet den Schritt mit dem geänderten Kundenverhalten. „Da die Kunden das Online-Banking und den Telefon-Service stärker nutzen, sind sozialverträgliche personalwirtschaftliche Maßnahmen erforderlich“, heißt es in einer Mitteilung des Instituts. Weil inzwischen weniger Menschen zur Beratung in die Zweigstelle kommen, stehen die Banken unter Druck. Die Berliner Volksbank hat deshalb allein 2016 bereits 13 Filialen geschlossen, weitere acht werden in diesem Jahr wegfallen.

Die Karte zeigt alle Bankfilialen, die 2016 geschlossen wurden oder 2017 schließen. Sparkassen sind rot, Commerzbanken geld, Volksbanken blau, Deutsche Bank dunkelblau, Berliner Banken grau und Sparda Banken orange.

Dabei steht das Institut wirtschaftlich derzeit nicht schlecht da. Der Jahresüberschuss lag im vergangenen Jahr mit 17,1 Millionen Euro etwa auf Vorjahresniveau. Einen Großteil dieses Gewinns zahlt die Volksbank an ihre Kunden aus, die gleichzeitig Mitglied der Genossenschaft sind. Sie dürfen sich auch in diesem Jahr wieder über eine Dividende von 2,5 Prozent freuen.

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