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Wirtschaft - 10.06.2019

Coca-Colas Monster-Mix

Ein milliardenschweres Geschäft zwischen Coca-Cola und der relativ kleinen aber offenbar ziemlich innovativen Monster-Holding begeistert die Börse.

Klein, aber teuer: Der Monster-Mix.

Die Anleger kriegten sich vor Begeisterung kaum ein und kauften das Papier, als ginge es um den allerletzten Drink. Die Aktie der Monster Beverage Corporation schoss am Freitagnachmittag um rund 30 Prozent nach oben. Damit vollzog die Börse ein reales Geschäft nach, über das am Donnerstagabend Coca-Cola und Monster informiert hatten: Für 2,15 Milliarden Dollar übernimmt der weltgrößte Getränkekonzern 16,7 Prozent an der relativ kleinen aber offenbar ziemlich innovativen Monster-Holding aus Kalifornien.

Monster steht für diverse Energydrinks mit hübschen Namen wie Muscle Monster, Übermonster und Peace Tea. Neben dem Geld fließen bei dem Transfer auch noch einige Marken hin und her. Coca-Cola gibt seine Energydrinks, darunter Powerade, Full Throttle oder Burn an Monster ab, und Monster wiederum überträgt seine Limonaden und Mineralwasser auf die Coca-Cola Company.


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Mit dem Deal wollen sich beide Partner auf dem Markt der Energydrinks, der weltweit auf 27 Milliarden Dollar geschätzt wird, besser positionieren. Vor allem in Europas hat die österreichische Red Bull eine einzigartige Erfolgsgeschichte geschrieben. „Die langfristige Partnerschaft mit Monster, einem der weltweit führenden Anbieter von Energydrinks, wird unsere breitere Strategie unterstützen“, freute sich nun Coca-Cola-Chef Muhtar Kent. Er stellte insbesondere den Erfindungsreichtum und die „innovative Produkt-Pipeline“ von Monster heraus. Energydrinks werden von den Herstellern mit hohen Dosen Koffein, Guarana oder Taurin und dem Versprechen einer belebenden Wirkung angeboten. Gesundheitsbehörden in mehreren Ländern warnen aber vor Risiken. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung etwa fordert Warnhinweise auf dem Etikett der Dosen und Flaschen.

Monster-Chance

Monster-Chef Rodney Sacks betonte in einer Stellungnahme die neuen Absatzmöglichkeiten, da die eigenen Produkte nun im „größten und stärksten System“, nämlich dem von Coca-Cola, vertrieben werden könnten. Die Partnerschaft mit dem Konzern aus Atlanta sei eine einzigartige Chance für Monster und deren Aktionäre. Coca-Cola hat die Option, in den kommenden Wochen seinen Anteil auf 25 Prozent zu erhöhen. Monster werde künftig die exklusive Energydrink-Sparte von Coca-Cola, freute sich Sacks.

Hierzulande sind die zumeist süßlichen Drinks eher noch ein Nischenprodukt. Von gut 120 Litern Erfrischungsgetränken, die der oder die Durchschnittsdeutsche im Jahr trinkt, fallen nur rund vier Liter unter die Rubrik Energy. Dagegen sind die ebenfalls süße Cola oder Cola-Mischgetränke mit rund 40 Litern oder fruchsafthaltige Limonaden (36 Liter) viel beliebter.

Aber Coca-Cola kämpft seit längerem gegen Wettbewerber und stagnierenden Absatz vor allem in Europa und in den USA. So schrumpfte der Umsatz im zweiten Quartal leicht auf 12,6 Milliarden Dollar, der Gewinn ging um drei Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar zurück. Immerhin profitierte auch die Coca-Cola-Aktie von der neuen Partnerschaft. Die Aktie legte am Freitagnachmittag rund zwei Prozent zu. (mit AFP)

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