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Wirtschaft - 24.10.2018

Deutsche Bank hält Jahresgewinn für machbar

Das Ergebnis der Bank fiel im dritten Quartal niedriger aus als im Vorjahr, allerdings höher als erwartet

Das Geldinstitut hält für das Gesamtjahr zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Gewinn für möglich

Die Deutsche Bank hat im Sommer erwartungsgemäß weniger verdient, hält im Gesamtjahr aber zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Gewinn für möglich. Wie das größte heimische Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mitteilte, sank das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal auf 506 von 933 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der seit April amtierende Institutschef Christian Sewing übertraf damit die Erwartungen des Kapitalmarktes. Analysten hatten im Schnitt mit einem Vorsteuergewinn von 328 Millionen Euro gerechnet.

Vorstandschef zeigt sich optimistisch

Sewing sprach von einem „Meilenstein“. „Wir haben die Kosten im Griff und verfügen über das Kapital, um wieder wachsen zu können. Wir sind auf gutem Wege, das Gesamtjahr 2018 mit einem Gewinn abzuschließen – zum ersten Mal seit 2014.“

Unter dem Strich verdiente die Deutsche Bank zwischen Anfang Juli und Ende September 229 Millionen Euro. Die von der Bank selbst publizierten Analystenprognosen hatten im Schnitt bei 153 Millionen Euro gelegen. Die Erträge gingen um neun Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zurück, die bereinigten Kosten sanken um ein Prozent auf 5,5 Milliarden. Die Stellenzahl fiel ebenfalls: Ende des dritten Quartals waren es global noch 94.717 Vollzeitstellen – das entspricht seit Jahresbeginn einem Minus von rund 2800.

Handel mit Anleihen brach ein

Alle drei Teilsegmente der Bank hatten über den Sommer mit rückläufigen Erträgen zu kämpfen: Im traditionell für die Bank wichtigen Handel mit Anleihen brachen diese um 15 Prozent ein. Im Aktienhandel, den die Deutsche Bank ohnehin gerade massiv zurückfährt, ging es ebenfalls 15 Prozent nach unten. Hier hatten auch die großen US-Konkurrenten zuletzt kräftig Federn lassen müssen. JP Morgan, Goldman Sachs & Co. hatten im dritten Quartal dennoch viele Milliarden Dollar verdient. Insgesamt gingen die Erträge im Investmentbanking um 13 Prozent auf drei Milliarden Euro zurück.

Im Privatkundengeschäft beliefen sich die Erträge nach der Integration der Postbank in den Gesamtkonzern auf 2,5 Milliarden Euro – ein Minus von drei Prozent. In der zuletzt von Mittelabflüssen bei der Fondstochter DWS und dem Abgang wichtiger Fondsmanager gebeutelten Vermögensverwaltung standen per Ende September Erträge in Höhe von 567 Millionen Euro zu Buche – ein Minus von zehn Prozent. Bereinigt um Sondereffekte wären die Erträge allerdings weitgehend stabil geblieben, betonte Sewing. Das verwaltete Vermögen stieg im Sommerquartal um zwei auf 694 Milliarden Euro, weil die Wertentwicklung und Wechselkurseffekte die Mittelabflüsse mehr als ausglichen. (Reuters)

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