Home Wirtschaft Echte Liebe auch fernab vom Fußball
Wirtschaft - 10.07.2019

Echte Liebe auch fernab vom Fußball

85.000 Spieler bevölkerten vier Tage lang den Westfalenpark, liefen zusammen fast 400.000 Kilometer und sammelten mehr als 28 Millionen Pokémon.

85.000 Spieler aus der ganzen Welt trafen sich im Westfalenpark und 200.000 spielten zudem im Raum Dortmund.

„Echte Liebe“ – diesen Slogan kennt man aus Dortmund nur zu gut. Normalerweise schlagen hier sämtliche Herzen für die Borussia im Signal Iduna Park. Doch trotz der derzeitigen Bundesligapause beflügelte seit letztem Donnerstag, knapp zwei Kilometer vom BVB-Stadion entfernt, eine andere, aber nicht weniger echte Liebe zehntausende Fans: Sogenannte Pokémon-Trainer liefen Tag für Tag und stundenlang durch den Westfalenpark in Dortmund und hofften auf besondere Pokémon.

Aus allen Teilen der Welt sind die Pokémon-Trainer angereist.

Ob aus New York, Thailand, Kanada, Japan, Frankreich oder eben aus Deutschland – aus der ganzen Welt waren sie angereist. Vom 4. bis zum 7. Juli fand hier das exklusivste Pokémon GO-Event Europas statt.


Kostenlos bestellen

Wer sich spontan für eine Anreise entschied und auf der Suche nach einem Hotelzimmer war, hatte kaum eine Chance. Es waren nahezu alle Unterkünfte ausgebucht.

Faszination Pokémon bricht nicht ab

Schon im vergangenen Jahr gab es eine ähnliche Veranstaltung im Dortmunder Westfalenpark: 2018 kamen beim Pokémon GO Safari Zone-Event mehr als 170.000 Spieler aus aller Welt zusammen. Durch alle Generationen hindurch treffen sich die Spieler seit dem Start der Spiele-App vor genau drei Jahren im Juli 2016, um gemeinsam die begehrten Tierchen zu fangen oder zu bekämpfen.

Das Pokémon GO Fest in Dortmund fand am ersten Juliwochenende statt.

Einige sind sogar mit mehreren Smartphones dabei. Sie alle haben dieses spezielle Hobby, das sie verbindet. Trotz des starren Blickes auf ihre Handys schließen sie neue Kontakte. Es entstehen Jahr für Jahr neue Freundschaften. Der große Hype ist weg, aber die Begeisterung eingefleischter Spieler bricht nicht ab.

Laut Entwickler Niantic wurde die App bis Ende 2018 weltweit mehr als eine Milliarde Mal heruntergeladen und installiert. Ein Teil dieser großen Community fand sich bereits im Juni beim Pokémon GO Fest in Chicago ein, das der Veranstaltung in Dortmund vorausging. Das dritte Event dieser Reihe findet im August in Yokohama (Japan) statt.

Augmented-Reality-Perfektion im Westfalenpark

Neu in diesem Jahr: Das Fest war nicht für alle frei zugänglich. Während beim Safari-Event 2018 jeder Spieler kostenfrei teilnehmen konnte, erhielt man diesmal nur Eintritt gegen ein bezahltes Tagesticket. Dieses konnte jedoch nur über ein spezielles Losverfahren ergattert werden. Und auch nur dann war man zum Spielen freigeschaltet und konnte die begehrten Pokémon im Park überhaupt sehen.

Echte Liebe für Pikachu und Co.

Im Westfalenpark selbst hatte Niantic die virtuelle Welt mit der realen verbunden: Der Pokéstop diente als Akkuladestation, Evoli und Pikachu standen für ein Erinnerungsfoto bereit und sogar die Lebensräume der kleinen Monster waren nachgebaut, wie beispielsweise der „Boat Lake“, um Wasser-Pokémon zu fangen. Das gesamte Gelände des Parks wurde eingespannt, geschickt genutzt und machte das Augmented-Reality-Erlebnis vollkommen.

BVB-Maskottchen Emma in den Potsdamer Platz Arkaden in Berlin.

Pikachu statt Emma

Gelobt wurde in diesem Jahr vor allem die Organisation rund um die vier Veranstaltungstage im Westfalenpark. Am Einlass bildeten sich aufgrund der limitierten Tickets keine allzu langen Schlangen. Zudem wurde nach Netzausfällen in den letzten Jahren diesmal darauf geachtet, zusätzliche Mobilfunkmasten aufzustellen, um ein ungestörtes Spielen ohne Ausfälle zu garantieren.

Doch Dortmund wäre nicht Dortmund, wenn die Borussen-Stadt am Ende nicht doch irgendwie die Verbindung zum Fußball herstellt. So ließ sich am Wochenende auch BVB-Maskottchen Emma beim Pokémon GO Fest blicken. Doch ob Poki-Pikachu oder BVB-Emma: Gelb regiert eben die Welt – oder zumindest die Gegend rund um den Westfalenpark.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Jens Spahn reist in den Kosovo, um Pflegekräfte anzuwerben

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU): Im Kosovo und in Albanien sei die Pflegeausbildung b…