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Wirtschaft - 09.01.2019

Fluggesellschaft Germania braucht dringend Geld

Das mittelständische Berliner Luftfahrtunternehmen ist nach einem wirtschaftlich schwierigen Jahr in finanzieller Schieflage und sucht Investoren.

Eine Boeing 737-700 der Germania Fluggesellschaft 2014 am Flughafen Kassel-Calden in Hessen.

Gut ein Jahr nach der Pleite der Air Berlin ist jetzt auch die Germania Fluggesellschaft als weiteres Luftfahrtunternehmen der Hauptstadt in finanzielle Schieflage geraten. Man prüfe Optionen, um den kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu sichern, teilte das Unternehmen mit. „Es geht um die zentrale Frage, wie wir als mittelständisches Unternehmen auch weiterhin in einem Marktumfeld schlagkräftig bleiben, das von Fluggesellschaften mit konzernähnlichen Strukturen geprägt ist“, erklärte Germania. Beim Flugbetrieb gebe es keine Einschränkungen; alle Flüge würden planmäßig stattfinden.

Grund für die Schieflage sei die Umbruchsituation in der der europäischen Luftfahrtbranche. Die massiven Kerosinpreissteigerungen in 2018 hätten bei gleichzeitiger Abwertung des Euros gegenüber dem Dollar zu den Problemen geführt, hinzu seien erhebliche Verzögerungen bei der Indienststellung neuer Flugzeuge sowie eine außergewöhnliche hohe Anzahl technischer Serviceleistungen an der bestehenden Flotte gekommen. Germania, die mit ihren Töchtern in der Schweiz und in Bulgarien 37 Flugzeuge betreibt, befindet sich in der Umrüstung auf eine reine Airbus-Flotte.

Anhaltende Gerüchte über wirtschaftliche Probleme

Gerüchte über wirtschaftliche Probleme gibt es bereits seit Wochen, sagte der Chef der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, dem Tagesspiegel. Die Belegschaft sei bisher nicht über die Situation informiert worden.

Angesichts der Größe der Fluggesellschaft und der Marktsituation der Branche sei eine weitere Konsolidierung zu erwarten gewesen, so Baublies weiter. Wenn eine Airline offenbar aus insolvenzrechtlichen Gründen zu einer derartigen Mitteilung gezwungen sei, wäre der kurzfristige Einstieg von Investoren dringend erforderlich, um den Fortbestand zu sichern, sagte Baublies. Als mögliche Interessenten nannte er die International Airline Group (British Airways/Iberia) oder ein Konsortium aus Lufthansa und Easyjet.


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