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Politik - 18.11.2018

„Berufsmaster“? – Davon halten die Hochschulen gar nichts

Bildungsministerin Karlizeck will die berufliche Fortbildung attraktiver machen und neue Namen für Abschlüsse einführen: „Berufsbachelor“ und „Berufsmaster“. Die Hochschulrektorenkonferenz ist pikiert. 0

Die von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) geplante Einführung neuer Bezeichnungen für Fortbildungsabschlüsse, wird von den Hochschulen abgelehnt. Die CDU-Politikerin hatte angekündigt, das Berufsbildungsgesetz zu überarbeiten, künftig soll es in der Berufsbildung die Abschlüsse „Berufsspezialist“, „Berufsbachelor“ und „Berufsmaster“ geben. Ziel sei unter anderem, „die Gleichwertigkeit der akademischen und beruflichen Bildung“ zu stärken.

„Wir halten diesen Vorschlag für verfehlt“, sagte Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), WELT AM SONNTAG. „Ich habe die Ministerin bereits dringend gebeten, von einer entsprechenden Novellierung Abstand zu nehmen.“ Abschlussbezeichnungen müssten „transparent und eindeutig“ sein und dürften nicht zu Verwechslungen führen.

So müsse etwa bei der Berufsorientierung, der Formulierung von Stellenausschreibungen oder bei der Personalsuche von Unternehmen klar sein, was gemeint sei. „Die vorgeschlagenen Bezeichnungen „Berufsbachelor“ und „Berufsmaster“ erreichen das Gegenteil: völlig unterschiedliche Kompetenzen werden mit fast identischen Bezeichnungen belegt.“

Es sei ein Kurzschluss zu glauben, dass man mit ähnlichen Bezeichnungen die Gleichwertigkeit von beruflicher und Hochschulbildung deutlich machen könne, sagte Alt. „Wenn man diese Gleichwertigkeit ernst nimmt – und das tue ich – sollten beide Bereiche selbstbewusst ihre unterschiedlichen Profile präsentieren und sie sollten auch in den Bezeichnungen ihren Ausdruck finden.“

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hatte sich zuvor für die neuen Bezeichnungen ausgesprochen. Diese brächten die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung zum Ausdruck, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Das sei ein „wichtiges und richtiges Signal“.

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