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Sport - 07.11.2018

Hertha-Fans zeigen Michael Preetz wegen übler Nachrede an

Der Streit zwischen Vereinsführung und Fans von Hertha BSC eskaliert weiter: Jetzt hat ein Fanverband den Manager Michael Preetz verklagt.

Steht im Fokus: Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz hat durch seine Äußerungen den Hass einiger Hertha-Fans auf sich gezogen.

Die Eskalation zwischen Hertha-Fans und ihrem Verein hat eine neue Stufe erreicht: Am Mittwochnachmittag gab der Dachverband der Fanklubs „Förderkreis Ostkurve“ auf seiner Webseite bekannt, dass er den Geschäftsführer von Hertha BSC, Michael Preetz, wegen übler Nachrede verklagt hätte. Zudem wollen sie die für den für den Polizeieinsatz im Westfalenstadion am 27. Oktober verantwortliche Polizeieinheiten anzeigen. „Die getätigten Äußerungen entbehren jeder Grundlage und können nicht unbeantwortet bleiben. Daher wurde ebenso Anzeige durch die Fanhilfe Hertha B.S.C. gegen Michael Preetz wegen Beleidigung und übler Nachrede erstattet. Genug ist genug!“, schloss die Mitteilung, die von der „Fanhilfe Hertha B.S.C.“ unterzeichnet war.

Damit bezog sich die Fanvereinigung auf die Äußerungen von Michael Preetz nach den Eskalationen im Gästeblock beim Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund Ende Oktober. Dort hatten Fans Pyrotechnik gezündet und waren gewalttätig geworden, nachdem die Polizei Fanbanner einer Ultravereinigung aus den Rängen entfernt hatte. Daraufhin schlugen Hertha-Fans mit Fahnenstangen auf die Beamten ein und zündeten Pyrotechnik unter den großflächigen Bannern.

Im Anschluss an das Spiel verurteilten sowohl der Verein und vor allem Michael Preetz das Verhalten der Gewalttäter und stellten sich auf die Seite der Polizei. Er habe „kein Verständnis“ für die Erklärung der Fanhilfen, dass die Polizei durch Pfefferspray und Tränengas mehr Schaden verursacht hätte als die Pyrotechnik der Fans. „Pyrotechnik und Gewalt haben in einem Fußballstadion nichts zu suchen“, sagte Preetz.

Vor dem Spiel gegen RB Leipzig entschied sich die Hertha-Führung dazu, Banner, Fahnen und Doppelhalter im Stadion zu verbieten. Die Fans reagierten darauf mit Schweigen im Block. Ein Dialog zwischen Geschäftsführung und Fanverbänden, der eigentlich wiederaufgenommen werden sollte, kam unter diesen Umständen nicht zustande. Bereits seit einem Monat sind die Fronten zwischen Verein und Anhängern verhärtet, Fandialoge scheiterten oder waren von Anschuldigungen geprägt.

Vor diesem Hintergrund sieht sich die Fanhilfe als Opfer. In der Mitteilung zählt der Verband Verletzungen auf, die Fans erlitten hätten. Eine Berliner Kanzlei sei mit der Durchsetzung der Rechtsansprüche der Opfer beauftragt worden. Fans werden aufgefordert, mögliche Verletzungen zu dokumentieren, um Beweismittel gegen die Polizeikräfte zu sammeln Anzeigen stellen zu können.

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