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Sport - 17.03.2019

Hertha unterliegt in allerletzter Sekunde

Fünf Tore, zwei Rote Karten – Hertha und der BVB liefern ein tolles Fußballspiel. Am Ende gewinnen die Gäste durch einen Treffer kurz vor Schluss mit 3:2.

Erstklassige Haltungsnoten. Hertha und der BVB zeigten ein mitreißendes Fußballspiel – mit dem besseren Ende für die Gäste.

Dienstliche Verpflichtungen lassen sich mit persönlichen Ereignissen nicht oft vereinbaren. Im Fall von Pal Dardai war es so, dass der Trainer von Hertha BSC am Samstag seinen 43. Geburtstag beging, am frühen Abend aber im Olympiastadion anzutreten hatte. Sein Verein empfing im Top-Spiel der Liga Borussia Dortmund. Doch was Dardai zu sehen bekam, wird er so schnell nicht vergessen. Das ganz große Geschenk machte ihm seine Mannschaft zwar nicht, aber sie bot eine richtig gute Leistung, die in der Nachspielzeit unglücklich in einer 2:3 (2:1)-Niederlage endete. Lange Zeit hatte es nach einem 2:2-Unentschieden wie im Hinspiel ausgesehen

Für die Berliner war es die erste Niederlage in den zurückliegenden fünf Duellen mit dem BVB. Die Dortmundern übernehmen damit zumindest vorübergehend die Tabellenführung vor dem FC Bayern München, der erst Sonntag spielt.

Es goss streckenweise wie aus Eimern im stimmungsvollen und mit 74 667 ausverkauften Olympiastadion. Aber das sollte der Spiellaune beider Mannshaften keinen Abbruch tun. Es war von Beginn weg ein rasantes und hochklassiges Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.

Es waren nicht einmal fünf Minuten gespielt, da ging Hertha schon in Führung. Einen Distanzschuss von Maximilian Mittelstädt konnte der Dortmunder Torwart Roman Bürki nicht festhalten auf dem nassen Geläuf. Den Abpraller drückte Salomon Kalou über die Torlinie.

Doch die Führung währte nicht lange. Zehn Minuten später unterlief Valentino Lazaro im Mittelfeld ein Fehlpass, der Dortmunder Thomas Delany nahm ihn auf. Er lief auf das Berliner Tor zu, wo Karim Rekik dessen eigentlich schwachen Schuss so unglücklich ablenkte, dass Rune Jarstein im Hertha-Tor keine Chance hatte.

Herthas Trainer Pal Dardai hatte im Vergleich zur Vorwoche drei Wechsel vorgenommen. Arne Maier, Lazaro und Davie Selke rückten für Lustenberger, Klünter und Ibisevic in die Startelf. Auf der anderen Seite musste Lucien Favre auf die drei Stammspieler Götze, Witsel und Alcacer verzichten.

Trotzdem entwickelte sich ein munteres Spiel, mit viel Tempo und schönen Kombinationen. Herthas Torwart parierte zweimal gut gegen Jacob Brunn Larsen und später noch einmal gegen Sancho. Doch auch die Berliner waren gut im Spiel. Nach gut einer halben Stunde blockte der Dortmunder Julian Weigl im Strafraum einen Schuss von Ondrej Duda. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kalou zur 2:1-Führung. Für den inzwischen schon 33 Jahre alten ivorischen Stürmer war es das fünfte Saisontor. Am Samstagabend sprühte er vor Spielfreude und -lust.

Auf der Haupttribüne verfolgten Bundestrainer Joachim Löw und seine beiden Vorgänger, Jürgen Klinsmann und Berti Vogts, das Geschehen. Sie werden ihr Kommen nicht bereut haben.

Gleich mit Wiederbeginn sahen sie den Ausgleich. Nach einer Ecke von Sancho köpfte der Dortmunder Abwehrspieler Dan-Axel Zagadou den Ball ins Tor. Es war die sechste Ecke für den BVB, Hertha hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine.

Der BVB bestürmte nun das Tor der Berliner, die alle Mühe hatten, in dieser Phase des Spiels nicht auch noch in Rückstand zu geraten. Nach nicht ganz einer Stunde rettete Jarstein erneut erstklassig gegen Brunn Larsen. Fast im Gegenzug stand einer abermaligen Berliner Führung nur der Pfosten im Weg. Nach einem schönen Konter über Kalou traf Marko Grujic nur das Gehäuse des Dortmunder Tores.

Pech hatten die Berliner, als Diallo Herthas ballführenden Spielmacher Duda im Strafraum zu Fall brachte und der Elfmeterpfiff durch Schiedsrichter Tobias Welz ausblieb.

Das Spiel war nun wieder ausgeglichen. Beide Mannschaften suchten die Offensive. Räume dafür gab es auf beiden Seiten. Etwas hektisch wurde es dann in der Schlussphase. Dortmund erspielte sich jetzt Chance um Chance. Hertha hielt Stand. Dann brachte Dardai Kapitän Ibisevic für Kalou und Mathew Leckie für Selke.

Kurz vor dem Ende musste Jordan Torunarigha den Rasen verlassen. Kurz zuvor hatte Herthas Verteidiger die erste Gelbe Karte gesehen, nun die zweite. Jetzt ging es für den Gastgeber nur noch darum, das Unentschieden festzuhalten. Delany traf noch einmal die Latte. In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Marco Reus schließlich den Siegtreffer für die Dortmunder. Unnötigerweise sah dann Ibisevic noch die Rote Karte, Hertha ging nach großen Kampf leer aus.  

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