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Sport - 02.12.2018

Jordan Torunarigha führt Hertha BSC zum Sieg

Dank Startelf-Rückkehrer Jordan Torunarigha gewinnen die Berliner bei Hannover 96 mit 2:0. Es ist der erste Bundesliga-Sieg seit dem Bayern-Spiel.

Dann hebt er ab. Und völlig losgelöst trifft Jordan Torunarigha per Kopf zum 1:0 für Hertha BSC.

Die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse zählt zum Markenkern des Sports. Auf gewisse Statistiken ist allerdings einfach Verlass – zum Beispiel darauf, dass Hertha BSC in dieser Saison noch kein Spiel verloren hat, wenn Jordan Torunarigha in der Startformation stand. Am Samstagnachmittag sorgte der 21 Jahre junge Innenverteidiger dafür, dass sein Team nicht nur nicht verloren, sondern auch endlich mal wieder gewonnen hat, zum ersten Mal übrigens seit dem 2:0-Erfolg über den FC Bayern Ende September. Dank eines 2:0 (1:0)-Sieges vor 35800 Zuschauern bei Hannover 96 stellten die Berliner den Anschluss an die Europapokalplätze wieder her und verschafften sich ein paar Tage Ruhe. Torunarigha, der sich erstmals seit dem dritten Spieltag und nach überstandener Achillessehnenverletzung wieder in der ersten Elf wiederfand, erzielte den Führungstreffer zum 1:0 selbst und bereitete den zweiten Treffer durch Kapitän Vedad Ibisevic vor. 

„Das war ein ganz, ganz wichtiger Sieg für uns“, sagte der Matchwinner wenige Minuten nach Abpfiff. „Es war ja nicht so, dass wir in den letzten Wochen immer schlecht gespielt haben“, ergänzte er noch, „deshalb ist die Erleichterung jetzt umso größer.“ Trainer Pal Dardai ergänzte: „Wir sind mit großem Elan hierher gefahren und wussten, dass eigentlich nicht viel passieren kann, wenn wir unser Potenzial abrufen und alle vernünftig mitmachen.“ Vor allem im ersten Durchgang war die Begegnung zunächst allerdings so erbaulich und mitreißend wie die Atmosphäre auf den Rängen. Auch die Anhänger aus Hannover und Berlin beteiligten sich am bundesweiten Stimmungsboykott der aktiven Fanszene, um etwa der Forderung Nachdruck zu verleihen, Montagsspiele aus dem Kalender zu nehmen und „fangerechte Anstoßzeiten“ zu gewährleisten, wie es auf einem Plakat des mitgereisten Berliner Anhangs hieß.

Nach der Pause wurde das Spiel ansehnlicher

Im Vergleich zum 3:3 gegen Hoffenheim gegen Hoffenheim vor einer Woche nahm Dardai zwei Änderungen in seiner Startformation vor: Für Derrick Luckassen rückte Jordan Torunarigha in die Innenverteidigung, darüber hinaus musste Ondrej Duda Platz machen für Davie Selke, der wie angekündigt als zweite echte Spitze neben Ibisevic auflief. Die offensivere Ausrichtung brachte zunächst allerdings nichts Zählbares ein: beide Abordnungen waren in der Anfangsphase primär auf Fehlervermeidung aus und gingen wenig Risiko. „Unser erster Pass war gleich eine Kerze durchs Mittelfeld. Danach hat man sofort gemerkt: wir waren komplett verunsichert“, befand 96-Trainer André Breitenreiter. „Das war sicherlich unsere schwächste Halbzeit, seitdem ich hier Trainer bin.“

Abgesehen von einem Distanzschuss durch Niclas Füllkrug fand Hannover offensiv so gut wie gar nicht statt. Auf der anderen Seite besaß Hertha einige gute Gelegenheiten zur Führung: Sowohl Marko Grujic als auch Salomon Kalou sowie Ibisevic scheiterten jedoch aus aussichtsreicher Position. Als sich die Mehrzahl der Zuschauer bereits mit einem torlosen Remis zur Pause und die Fans den Stimmungsboykotts beigelegt hatten, legte Jordan Torunarigha seinen großen Auftritt hin. Nach einem Lazaro-Eckball sprang der Innenverteidiger im gegnerischen Strafraum am höchsten und traf per Aufsetzer zum 1:0 in die lange Ecke. Für Torunarigha war es der zweite Treffer seiner noch jungen Bundesliga-Karriere. 

Nach dem Seitenwechsel wurde die Begegnung zumindest ein wenig ansehnlicher. „Wir haben mehr investiert“, sagte Breitenreiter. Dadurch ergaben sich für Hertha zahlreiche Konterchancen, die zunächst allerdings allesamt versandeten. „Ich habe vermisst, dass wir schneller das 2:0 machen, der letzte Pass hat einfach gefehlt“, sagte Dardai, „da kriegt man als Trainer irgendwann ein mulmiges Gefühl.“ Nach 74 Minuten konnte sich der Berliner Coach entspannen: Torunarigha bediente Ibisevic mit einem wunderbaren Flankenball im Sturmzentrum – und der Kapitän finalisierte den Auswärtssieg in seinem 300. Bundesliga-Spiel mit einem aufgesetzten Kopfball zum 2:0 in die lange Ecke. 

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