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Sport - 02.01.2019

Nach Berti, Rudi und Jogi kommt Hansi

Joachim Löw tritt in Nordirland ab und Hertha BSC startet einen Volksentscheid – Harald Martenstein sagt das Sportjahr 2019 voraus.

Lässiger Abflug. Weil die Qualifikation für die Fußball-EM blamabel verläuft, muss Löw gehen. Meint Harald Martenstein.

Die Zukunft ist leider weitgehend unbekannt. Wieso nur weitgehend? Nun, die Sonne wird auch morgen aufgehen, das ist halbwegs sicher.

Besonders unbekannt ist die Zukunft im Sport. Fußballergebnisse sind nämlich schwerer vorherzusagen als Wahlergebnisse. Es ist möglich, dass ein unterklassiger Dorfklub den großen FC Bayern München aus dem DFB-Pokal wirft. So etwas hat es gegeben. Aber dass die „Partei bibeltreuer Christen“ bei der nächsten Bundestagswahl mehr Stimmen bekommt als die SPD, ist trotz aller Probleme der SPD tatsächlich ausgeschlossen.

Weil die Ära Merkel zu Ende geht, gilt es als zumindest wahrscheinlich, dass auch das Ende des ähnlich lange amtierenden Bundestrainers Löw bevorsteht. Heißer Tipp: es passiert 2019, denn in der Qualifikation für die nächste EM müssen Siege gegen das eisenharte Nordirland her. Jogi Löws eigener Wunschnachfolger, seine Kramp-Karrenbauer, wäre vermutlich Hansi Flick, sein langjähriger Adlatus. Warum soll auf einen Berti, einen Rudi und einen Jogi nicht ein Hansi folgen, auch wenn es das noch nie gab?

Das Gegenstück zu Friedrich Merz, dem alten Macho, mit dem niemand mehr gerechnet hatte, wäre wohl der charmante Matthias Sammer. Horst Hrubesch ist schon ziemlich alt, als denkbare Übergangslösung ist er der Wolfgang Schäuble des DFB. Wen alle gern hätten: Jürgen Klopp. Da würde im deutschen Fußball eine Hurra-Stimmung herrschen, als ob in der Politik Barack Obama Bundeskanzler wird. Klopp will aber sicher nicht weg aus Liverpool, so lange es so super läuft dort. Damit es klappt, muss Liverpool demnächst in der Champions League gegen Bayern ausscheiden und auch danach ständig verlieren. Dann kriegen wir ihn!

Ist die Bayern-Krise vorbei? Wenn sie gegen Liverpool gewinnen, dann erst mal: ja. Falls sie verlieren, könnte Uli Hoeneß so wütend sein, dass er in einer Pressekonferenz den ekstatischen Jubel von Jürgen Klopp als „unanständigen Scheißdreck“ bezeichnet. Karl-Heinz Rummenigge aber wird fordern, neben Kinderrechten auch das Bayernrecht auf respektvolle Behandlung in das Grundgesetz aufzunehmen.

Vorhersagen schreiben meist einfach die Trends der Gegenwart fort. Aber es gibt immer auch Unerwartetes. Uli Hoeneß könnte zum Beispiel 2019 bescheiden und sanftmütig werden. Dies wird geschehen, falls ihm 2019 weitere Steuerdelikte nachgewiesen werden. Hertha BSC könnte zur allgemeinen Überraschung eine bessere Rückrunde spielen, als die Vorrunde es war. Dies kommt in Berlin ähnlich selten vor wie der Gewinn einer Meisterschaft. Vielleicht darf Hertha auch endlich ein neues Stadion bauen. Neubauten werden von der Berliner Politik in der Regel abgelehnt, es sei denn, es hat vorher einen Volksentscheid gegeben, der die Bebauung eines bestimmten Grundstücks ablehnt. Das Tempelhofer Feld wollen sie deshalb unbedingt bebauen. Hertha müsste also einen Volksentscheid durchführen, der einen Stadion-Neubau ablehnt. Dann will die SPD sofort ein neues Stadion. Weil es bei sofortigem Baubeginn etwa zum 100. Geburtstag von Michael Müller fertig sein dürfte, ist immerhin klar, wie das Stadion dann heißen wird.

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