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Sport - 11.02.2019

Stuttgarter Klubchefs wollen nur den eigenen Job retten

Sportvorstand und Präsident halten an VfB-Trainer Markus Weinzierl fest. Weil ein weiteres Schuldeingeständnis eines zu viel wäre. Ein Kommentar.

Dem sicheren Ende entgegen? Noch sind Michael Reschke und Markus Weinzierl im Amt.

Markus Weinzierl bleibt nach der desolaten 0:3-Niederlage seines VfB Stuttgart in Düsseldorf vorerst Trainer der Schwaben. Und das nicht, weil die Verantwortlichen weiter von ihm überzeugt sind, auch nicht aus Mangel an Alternativen. Sondern weil Sportvorstand Michael Reschke und Präsident Wolfgang Dietrich vor allem ihren eigenen Job retten wollen. Denn sportlich lieferten die Stuttgarter am Sonntag einen Offenbarungseid ab. Es gibt keinen Grund mehr, an Weinzierl festzuhalten. Er holte als Trainer zehn Punkte aus 14 Spielen, hat demnach den exakt gleichen Punkteschnitt wie sein Vorgänger Tayfun Korkut, den er nach dem 7. Spieltag beerbte.

Die Stuttgarter Verantwortlichen müssten eigentlich handeln. Das Geld, das Reschke durch die Ausgliederung der Profiabteilung von Dietrich und Co. zur Verfügung gestellt bekommen hat, ist mittlerweile auch ausgegeben. Allerdings für Spieler, die sich fast alle als Flop entpuppten – beispielsweise Zwölf-Millionen-Euro-Rekordeinkauf Pablo Maffeo oder Gonzalo Castro.

Ein Schuldeingeständnis zu viel

Ebenso wie Trainer Weinzierl, Reschkes dritter Trainer in etwas mehr als einem Jahr. Doch würde der Sportvorstand ihn entlassen, wäre er selbst auch nicht mehr zu halten. Und sein Chef Wolfgang Dietrich, der ihn zur Saison 2017/18 von den Bayern losgeeist hatte, wohl auch nicht. Eine weitere Trainerentlassung wäre ein weiteres Schuldeingeständnis. Eines zu viel. Das wissen sie – und beißen sich deshalb an ihren Stühlen fest.

Als Nachfolger für Weinzierl stünde offenbar Markus Gisdol bereit. Doch ist ein einfacher Trainerwechsel seit Montagvormittag sehr unwahrscheinlich. Stuttgart bräuchte vielmehr einen starken Mann wie Felix Magath oder Jürgen Klinsmann, der Reschke ersetzen und einen Trainer mitbringen könnte. Allerdings würde der Austausch der kompletten VfB-Führung mitten in der Saison den Verein wohl in ein noch größeres Chaos stürzen. Andererseits ist es wohl auch die letzte Möglichkeit, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und am derzeit einzigen Konkurrenten um den ersten Nicht-Abstiegsplatz, den FC Augsburg, dranzubleiben. Also: Wenn nicht jetzt, wann dann?

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