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Sport - 01.03.2019

Wegweisende Wochen für den 1. FC Union

Vor dem Verfolgerduell bei Holstein Kiel bleibt Trainer Urs Fischer gelassen – obwohl sein Team zuletzt schwächelte.

Fokussiert. Christopher Lenz (l.) hofft auf einen Einsatz beim Ex-Klub.

Urs Fischer sah am Donnerstag etwas blass aus, so wie jemand, den ein paar Sorgen zu viel plagen. Angesichts der schwachen zweiten Halbzeit, die Unions Zweitligaprofis beim 1:1 gegen Bielefeld boten, wäre das nur verständlich gewesen. Doch es mehren sich die Hinweise, dass gar nicht das maue Heimspiel am vergangenen Spieltag für das betrübliche Aussehen des Trainers gesorgt haben könnte, sondern schlicht eine Erkältung.

„Kränklich“ sei er, sagte Fischer vor der anstehenden Aufgabe beim Mit-Aufstiegskandidaten Holstein Kiel am Freitag (18.30 Uhr, live bei Sky). Das dürfte durchaus stimmen, scheint doch die halbe Stadt derzeit von Krankheitserregern befallen zu sein. Und den Verdacht, das Bielefeld-Spiel sei Schuld an der Blässe, entkräftete Fischer ebenfalls. Überhaupt nicht enttäuscht sei er am Schluss gewesen, vielmehr dürfe man zufrieden sein mit dem Punkt gegen Bielefeld. Alles wie immer also an der Alten Försterei? Urs Fischer tut zumindest so.

Urs Fischer: „Es war keine Aussprache“

Dass es eine „Kabinen-Aussprache“ zwischen Trainerteam und den Spielern am Tag nach dem Bielefeld-Spiel gegeben habe, wie die „Bild“ berichtet hatte, verneinte er, räumte aber ein: „Es gab eine andere Analyse.“ Was das nun genau heißt, verriet der Trainer nicht, nur so viel: „Im Ablauf war das etwas anders als bis dahin.“ Also doch eine Aussprache? „Es war keine Aussprache, das kann ich versichern“, betonte Fischer.

Wie man es nun nennen mag: In den Reihen des 1. FC Union herrschte zuletzt offenbar erhöhter Gesprächsbedarf. So langsam, elf Spieltage vor Saisonende, geht es schließlich um etwas. Dritter sind die Berliner, drei Punkte hinter den direkten Aufstiegsplätzen, die der Hamburger SV (44 Punkte) und Tabellenführer 1. FC Köln (45) halten.

Wesentlich spannender aber ist der Blick zurück. Hinter Union (41) lauern der FC St. Pauli (40), Kiel (39), Heidenheim (39) und Paderborn (38). Gegen St. Pauli hat Union schon gespielt und unglücklich 2:3 verloren. Inklusive der Aufgabe gegen Kiel geht es in den nächsten vier Spielen aber gegen die drei weiteren Mitbewerber um den Relegationsplatz. Am 15. März führt die Reise nach Heidenheim, am 30. März kommt der SC Paderborn nach Berlin, dazwischen ist Länderspielpause und davor empfängt Union den FC Ingolstadt mit Ex-Trainer Jens Keller, der mitten im Abstiegskampf steckt. Der Monat März wird deshalb genauso anspruchsvoll wie wichtig für den 1. FC Union werden, klare Köpfe sind dafür vonnöten.

Vermutlich wird Fischer über personelle Wechsel nachdenken

Just dies hat Manuel Schmiedebach, der Stabilisator im Berliner Mittelfeld, zuletzt bemängelt. Man konnte das als Kritik an seinen Mitspielern verstehen, als Methode, den einen oder anderen, der vielleicht ein wenig zu wenig gearbeitet hatte, wachzurütteln. „Ich glaube, das ist auch gut so“, sagte Fischer zu Schmiedebachs Vorstoß, „es war vor allem die zweite Halbzeit gemeint, dementsprechend darf er sich auch mal kritisch dazu äußern.“

Vermutlich wird Fischer für das Spiel in Kiel, das nur Michael Parensen (Grippe) und Sebastian Polter (Reha) sicher verpassen, auch über ein paar personelle Wechsel nachdenken. Weil der zuletzt leicht angeschlagene Carlos Mané wieder voll einsatzfähig sein wird, ergibt sich in der Offensive eine weitere Option. Auch Felix Kroos oder Suleiman Abdullahi dürfen auf eine Rückkehr in die Startelf hoffen, genauso wie der frühere Kieler Christopher Lenz auf der linken Abwehrseite. Alles wie immer also.

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