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Wirtschaft - 10.05.2019

Unternehmen will 4000 Stellen in Deutschland streichen

Thyssenkrupp hat die Fusion mit der indischen Tata Steel abgesagt – und will tausende Stellen im In- und Ausland abbauen.

Die Konzernspitze erwägt nun offenbar eine Holding-Struktur.

Der Industriekonzern Thyssenkrupp will die geplante Aufspaltung in zwei eigenständige Unternehmen absagen. Hintergrund ist, dass Thyssenkrupp und der indische Konzern Tata Steel davon ausgehen, dass die EU-Kommission die geplante Stahlfusion „nicht genehmigen wird“, wie der Essener Konzern am Freitag mitteilte. Der Thyssenkrupp-Vorstand habe daher die „strategischen Optionen für das Unternehmen neu bewertet“ und werde dem Aufsichtsrat vorschlagen, die geplante Teilung abzusagen. Der Industriekonzern Thyssenkrupp will nach dem Platzen der Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata 6000 Stellen abbauen. Davon entfallen 4000 Stellen auf Deutschland, sagte Vorstandschef Guido Kerkhoff am Freitag.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters erwägt die Konzernspitze nun eine Holding-Struktur mit der Möglichkeit, die Aufzugssparte abzuspalten oder teilweise an die Börse zu bringen. Die Aktien des Traditionskonzerns sprangen in der Spitze um mehr als acht Prozent.

Die geplante Konzernaufspaltung in einen Industriegüter- und einen Werkstoffkonzern ist das ureigene Projekt von Konzernchef Guido Kerkhoff, der seit knapp einem Jahr im Amt ist. Doch wegen des Kursverfalls der Thyssen-Aktien – am Mittwoch sank der Kurs auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren – ergebe die Aufspaltung keinen Sinn mehr, sagten die Insider. Denn das konjunkturanfällige Werkstoffgeschäft sollte finanziell abgesichert werden, indem es an dem profitableren Industriegüterkonzern eine Beteiligung hält. Je weniger Thyssenkrupp jedoch wert ist, desto höher müsste die Beteiligung des Werkstoffkonzerns sein. Zudem wurden die Kosten der Aufspaltung im Konzern auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Auch deshalb stellte die neue Aufsichtsratschefin Martina Merz das Vorhaben nochmal auf den Prüfstand, wie Insider Reuters gesagt hatten.

Die noch von Kerkhoffs Vorgänger Heinrich Hiesinger geplante Fusion des Stahlgeschäfts mit dem Rivalen Tata Steel traf bei den europäischen Wettbewerbsbehörden auf Widerstand, die zahlreiche Bedenken anmeldeten. (AFP, Reuters)

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