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Politik - 17.11.2018

CIA hält Kronprinz für Auftraggeber des Mordes an Khashoggi

Der US-Geheimdienst CIA ist überzeugt, dass der saudische Kronprinz den Auftrag erteilte, Jamal Khashoggi zu ermorden.

  • Das berichten übereinstimmend die "Washington Post", das "Wall Street Journal" und die Nachrichtenagentur AP.
  • Ein Bruder von Mohammed bin Salman soll Khashoggi telefonisch vom Besuch im Konsulat in Istanbul überzeugt haben.

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Der US-Geheimdienst CIA kommt nach Medienberichten zu der Einschätzung, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi angeordnet hat. Das berichten übereinstimmend die „Washington Post“, das „Wall Street Journal“ und die Nachrichtenagentur AP. Die CIA sei zu dieser Schlussfolgerung gekommen, nachdem sie mehrere Quellen ausgewertet habe. Darunter sei ein Telefongespräch zwischen dem Bruder des Kronprinzen, Khalid bin Salman, der Botschafter Saudi-Arabiens in den USA ist, und Khashoggi, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Bei dem Telefonat habe Khalid bin Salman Khashoggi gesagt, dass er in das saudische Konsulat nach Istanbul gehen soll, um Dokumente abzuholen, schrieb die Zeitung. Er habe dem Journalisten zugesagt, dass dies sicher sei. Er habe den Anruf auf Anordnung seines Bruders getätigt. Die Zeitung schrieb aber, dass es unklar sei, ob der Botschafter davon gewusst habe, dass Khashoggi ermordet werden würde. Khalid bin Salman selbst schrieb auf Twitter, er habe nicht mit Khashoggi am Telefon gesprochen und er habe ihm auch nicht empfohlen, in die Türkei zu reisen. Khalid bin Salman teilte mit, die angebliche Schlussfolgerung der CIA sei falsch, er fordere die US-Behörden auf, ihre Informationen offenzulegen.

Auch das „Wall Street Journal“ und die Nachrichtenagentur AP berichtete über die Einschätzung der CIA. Die Zeitung zitiert eine Quelle mit den Worten, die Tötung des Journalisten sei ohne die Beteiligung des Kronprinzen nicht möglich gewesen.

Der im Exil lebende saudische Regierungskritiker Khashoggi wurde Anfang Oktober im Konsulat seines Heimatlandes in Istanbul umgebracht, in dem er Dokumente für seine Hochzeit abholen wollte. Unter immensem internationalen Druck auf Saudi-Arabien gab die autokratische Regierung den Tod des „Washington Post“-Kolumnisten zu. Riad beschuldigte aber hochrangige Regierungsmitarbeiter der Tat, die nicht auf Befehl von Kronprinz oder König gehandelt hätten. Diese Version wurde international als wenig glaubwürdig angezweifelt.

Die saudiarabische Staatsanwaltschaft hat für fünf Beschuldigte in dem Fall die Todesstrafe gefordert. Die USA planen Sanktionen gegen 17 Staatsbürger Saudi-Arabiens. Nach Auskunft einer mit dem Vorhaben vertrauten Person sind unter anderem ein ehemaliger hochrangiger Berater von Kronprinz Salman betroffen sowie der saudiarabische Generalkonsul in der Türkei, Mohammed Alotaibi.

Hinweise deuten auf Verwicklung Salmans im Fall Khashoggi hin Das Video konnte nicht abgespielt werden.
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Der US-Geheimdienst hat Anhaltspunkte, dass der saudische Kronprinz in die Ermordung des Regimekritikers Jamal Khashoggi verwickelt war. Das berichtet die „New York Times“ und beruft sich auf ein Telefonat.

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