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Wirtschaft - 19.02.2019

Verdi-Mitglieder lassen Security-Tarifeinigung platzen

Der Tarifkonflikt für das Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen bricht wieder auf – trotz Warnstreiks und einer ausgehandelten Einigung.

Passagiere und ihr Handgepäck werden bei einer Sicherheitskontrolle im Flughafen Tegel kontrolliert.

Der Tarifkonflikt für das Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen bricht trotz der ausgehandelten Einigung wieder auf. Die Gewerkschaft Verdi hatte am Montagabend überraschend mitteilte, dass bei einer Mitgliederbefragung 55 Prozent der Teilnehmer dem neuen Vertrag nicht zustimmten. Der Ende Januar vereinbarte Entgelttarifvertrag für die 23 000 Beschäftigten im Bereich der Sicherheit an deutschen Flughäfen könne daher nicht wie geplant am 1. März 2019 in Kraft treten.

Die Gewerkschaft pocht nun auf Nachverhandlungen. Angaben zu den strittigen Punkten wurden nicht gemacht. Neue Warnstreiks drohen nach Gewerkschaftsangaben zunächst nicht. „Im Moment geht es nur um Gespräche“, hieß es auf Anfrage. Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) versteht den Schritt nicht. Im Januar war es im Zuge des Tarifkonflikts zu Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen gekommen, bei dem Hunderte Flüge ausfielen.

Die Tarifeinigung für das private Sicherheitspersonal von Ende Januar sieht unter anderem vor, dass die Mitarbeiter jährlich 3,5 bis 9,77 Prozent mehr Geld bekommen. An die Stelle regionaler Tarifverträge für das Sicherheitspersonal soll ein bundesweiter Abschluss mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen treten. Er sieht Erhöhungen in drei Schritten vor, jeweils zum 1. März 2019, zum 1. Januar 2020 und zum 1. Januar 2021.

Dass eine bereits vereinbarte Tarifeinigung noch einmal nachverhandelt werden soll, ist eher selten. Verdi hat nach eigenen Angaben den Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) informiert und zu Tarifgesprächen eingeladen. Ein Termin sei noch nicht bekannt. „Die Verhandlungen sind damit nicht gescheitert“, betonte Verdi-Bundesvorstand Ute Kittel. Es sollen „strittige Punkte des inzwischen vorliegenden Tarifvertragstextes und weitere Kritikpunkte“ nachverhandelt werden.


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Die Arbeitgeberseite würde den Vorgang nicht verstehen. „Dieses Verhalten verhindert das Inkrafttreten des neuen Entgelttarifvertrages und damit die Auszahlung der vereinbarten Lohnsteigerungen“, sagte Udo Hansen, Präsident des Bundesverbands der Luftsicherheitsunternehmen. Er sei zwar zu Gesprächen bereit. Nach der erzielten Einigung „mit massiven Erhöhungen der Löhne“ könne er aber nicht nachvollziehen, welche Gründe zu der Entscheidung geführt haben. AFP/dpa

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