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Politik - 20.10.2018

Ausbruchsversuch in spanischem Abschiebelager

In einem Abschiebegefängnis nahe Madrid hat es einen Ausbruchsversuch von Flüchtlingen gegeben. Sondereinsatzkräfte vereitelten das Entkommen der Migranten. Das Abschiebelager ist nicht das erste Mal in den Schlagzeilen. 0

Bei einem Ausbruchsversuch von Migranten aus einem spanischen Abschiebelager sind zehn Polizisten verletzt worden. Zwei der Verletzten mussten nach dem Zwischenfall am Freitagabend in der Nähe von Madrid ins Krankenhaus eingeliefert werden, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Die Sicherheitskräfte hätten den Ausbruchsversuch mithilfe von Sondereinsatzkräften abwehren können. Unter den Migranten sei niemand verletzt worden. Insgesamt befanden sich in dem Lager von Aluche nahe von Madrid knapp 300 Zuwanderer ohne Aufenthaltserlaubnis, die dort bis zu ihrer Abschiebung festgesetzt werden.

Derartige Sammellager stehen häufig in der Kritik von Nichtregierungsorganisationen. Diese beklagen, dass Migranten dort willkürlich festgehalten und schlecht behandelt würden. Immer wieder kommt es in den Einrichtungen zu Streiks, Revolten und Ausbruchsversuchen.

Besetzung des Daches eine ganze Nacht lang

So ist das Flüchtlingslager in Aluche nicht das erste Mal in den Schlagzeilen. Im Jahr 2016 hatten 40 Flüchtlinge fünf Mitarbeiter überwältigt und sich auf dem Dach des Lagers verbarrikadiert. Die Verhandlungen der Polizei mit ihnen dauerten zwölf Stunden.

Auf Spanisch schrien sie vor laufenden TV-Kameras und einem großen Polizeiaufgebot immer wieder „Freiheit“ und „Würde“. Sie klagten über ihre Behandlung in dem Lager. Nach langen Verhandlungen mit der Polizei wurde der Protest friedlich beendet.

Vor dem Protest hatte die Polizei einen Fluchtversuch von 50 Flüchtlingen vereitelt. Mit Stöcken bewaffnet, hätten die vermummten Flüchtlinge fünf Mitarbeiter des Lagers überwältigt, hieß es. Verletzte habe es dabei nicht gegeben. Vor der Unterkunft hatten damals Demonstranten ebenfalls gegen die unwürdige Behandlung der Flüchtlinge protestiert.

Flüchtlinge werden in Spanien so lange interniert, bis über den jeweiligen Asylantrag entschieden wurde. Menschenrechtler beklagen die „gefängnisähnlichen Zustände“ in den Lagern. 

Flüchtlinge verschanzen sich auf Dach Das Video konnte nicht abgespielt werden.
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Auf dem Dach eines Aufnahmelagers in Madrid haben sich rund 40 Flüchtlinge verbarrikadiert. Nach zwölf Stunden konnte die Polizei sie zum Aufgeben bewegen. Die Migranten fürchteten eine Abschiebung.

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